Mohammed-Schmähvideo Schauspielerin klagt wieder gegen YouTube

Cindy Lee Garcia: Die Schauspielerin geht gegen Googles Videoplattform vor
Foto: BRET HARTMAN/ REUTERSDer Anti-Islam-Film "Die Unschuld der Muslime" soll wieder ein Gericht beschäftigen. Cindy Lee Garcia, Eine der Schauspielerinnen, die in dem Machwerk auftauchen, versucht die bei YouTube veröffentlichten Film-Ausschnitte löschen zu lassen. Vergangene Woche hatte ein Richter in Kalifornien ihren ersten Versuch bereits abgelehnt, er sah die Klage als nicht aussichtsreich genug an. Nun wählt Garcia einen anderen Weg.
Zwar sind die Clips in einzelnen Ländern wie Ägypten und Libyen nicht mehr zu sehen, doch YouTube weigert sich, sie vollständig zu entfernen. Begründung: "Der Film entspricht voll und ganz unseren Richtlinien." Garcia glaubt, eine neue juristische Argumentation gefunden zu haben: "Wir wählen … den politisch am unproblematischsten Weg , Google und YouTube zu ermöglichen, das Richtige zu tun", ließ ihr Anwalt laut "ArsTechnica" mitteilen.
Garcia führt aus, dass sie dem Macher des Filmes, Nakoula Basseley Nakoula, nie eine Freigabe für ihre Szenen erteilt habe. Deshalb habe sie weiterhin die Rechte an ihrer schauspielerischen Leistung in "Die Unschuld der Muslime", heißt es in der Klage (PDF ). Fünf Hinweise habe ihr Agent bereits geschickt und YouTube aufgefordert, die fraglichen Videos zu entfernen. US-Recht zufolge haftet ein Anbieter wie YouTube nicht für Urheberrechtsverletzungen durch Dritte auf seinen Seiten, bis er auf die Verstöße hingewiesen wird.
Nachdem Ausschnitte aus dem Film "Die Unschuld der Muslime" auf YouTube veröffentlicht worden waren, demonstrierten Menschen weltweit, in einigen Staaten wurden Demonstranten gewalttätig und und töteten. Garcia will von den anti-islamischen Inhalten nichts gewusst haben.
Die Schauspielerin wirft Nakoula vor, sie in die Irre geführt zu haben - er habe ihr glaubhaft gemacht, sie spiele in einem Abenteuerfilm namens "Desert Warrior" mit. Auch seien Szenen nachsynchronisiert worden, um ihr Beleidigungen Mohammeds in den Mund zu legen. Seit der Veröffentlichung im Internet habe sie Todesdrohungen erhalten und ihren Job verloren. Außerdem dürfe sie ihre Enkelkinder nicht mehr sehen, offenbar weil deren Eltern ihre Gegenwart für eine potentielle Gefahrenquelle halten.