Musik-Streaming Apple soll angeblich Online-Radio planen

Apple Download-Shop iTunes: Künftig mit eigener Radio-Funktion?
Was Apple nicht alles plant. Einen Fernseher, ein Mini-iPad - und nun womöglich auch noch ein Online-Radio, nach Vorbild des Streamingdienstes Pandora. Das berichtet zumindest das "Wall Street Journal" und beruft sich dabei auf mehrere, natürlich anonyme Quellen . Demnach verhandelt Apple derzeit mit Rechteinhabern über die notwendigen Lizenzen.
Ihr geplantes Modell soll an Pandora angelehnt sein, den in den USA populären Streamingdienst, der Nutzern, basierend auf ihren musikalischen Vorlieben, individuelle Playlists zur Verfügung stellt. Solche radioähnlichen Dienste erfordern in den Vereinigten Staaten andere, nicht so umfangreiche Genehmigungen wie beispielsweise ein Service wie Spotify, bei dem sich Alben und Songs gezielt abrufen lassen. Jedoch strebt Apple dem Bericht zufolge teurere Lizenzen an, mit einem Streamingangebot, das andere Funktionen hätte als Pandora und interaktiver wäre.
Eine Bestätigung des in diesen Dingen stets zurückhaltenden Apple-Konzerns stand zunächst aus, jedoch meldet das Digitalblog "AllThingsD", von Leuten aus der Branche ebenfalls von den Plänen erfahren zu haben.
Warum in ein nicht funktionierendes Geschäftsmodell investieren?
Der Musikkonsum hat sich insbesondere in den letzten zwei Jahren mehr und mehr verlagert vom klassischen, auf Besitz - ob physisch oder digital - basierenden Modell hin zu Musik aus der Cloud. Viele glauben, hier liege die Zukunft. Spotify-Manager Axel Bringéus verkündete beim Deutschlandstart des Dienstes vollmundig, Downloads seien nur ein Übergangsphänomen.
Bisher schreiben sowohl das US-Unternehmen Pandora als auch Spotifyrote Zahlen, obwohl beide Dienste nach unterschiedlichen Prinzipien funktionieren. Die Einnahmen steigen, doch am Ende fließt so viel davon in die Taschen der Rechteinhaber für die notwendigen Lizenzen zum Abspielen der Songs, dass nichts auf der Haben-Seite bleibt und Investoren die Verluste tragen müssen.
Um Nutzern unter anderem eine größere Vielfalt an Liedern anzubieten, müsste Apple für ein ähnliches Modell laut "WSJ" höhere Gebühren zahlen als Pandora. Dass der Konzern dieses Verlustgeschäft riskiert, dürfte mit strategischen Überlegungen zu erklären sein. So sagten Informanten der Zeitung, dass Apples radioartiges Streamingangebot auf sämtlichen Apple-Geräten laufen werde, möglicherweise auch auf Windows-Rechnern, jedoch nicht Android-Smartphones.