Ausfall der Adresszentrale Server-Crash blockiert viele deutsche Webseiten

Plötzlich kamen nur noch Fehlermeldungen: Am Mittwochmittag waren zahlreiche deutsche Webseiten nicht erreichbar, auch der E-Mail-Verkehr kam ins Stottern. Schuld war ein großer Server-Crash bei der Adresszentrale Denic - inzwischen soll der Fehler behoben sein.
Domain-Registrierung: Ein Fehler bei der Denic legt Teile des Internets lahm

Domain-Registrierung: Ein Fehler bei der Denic legt Teile des Internets lahm

Foto: Uli_Deck/ picture-alliance / dpa/dpaweb

Hamburg - Für viele Büroarbeiter begann die zweite Hälfte des Arbeitstages am Mittwoch mit Fehlermeldungen. "Server nicht erreichbar", "The requested URL could not be retrieved", "Error 503 Service Unavailable" - typische Fehlermeldungen, die seit etwa 13 Uhr auf vielen Computerbildschirmen zu lesen waren. Nutzer berichten von zumindest teilweise nicht mehr erreichbaren Webseiten.

Schuld am Netzausfall sind Server-Probleme bei der Denic, der deutschen Domainverwaltungsstelle, die für alle Webseiten mit der Endung .de im Namen zuständig ist. Wie die Domainfactory  in einem Live-Ticker meldet, sind dort zeitweilig alle sechs Nameserver ausgefallen.

Diese Server sorgen dafür, dass eine Webadresse wie www.spiegel.de in eine computertaugliche Netzadresse nach dem Schema 192.168.0.155 übersetzt wird. Nur wenn diese Server richtig funktionieren, bekommt man auch die gewünschte Website angezeigt, nachdem man eine Adresse in den Browser eingetippt oder einen Link angeklickt hat.

Darüber, was zu den Störungen der Server geführt hat, liegen der Denic selbst zur Zeit noch keine Erkenntnisse vor. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE konnte Denic-Mitarbeiter Miro Braun lediglich ausschließen, dass der Ausfall Folge eines kontrollierten Denial-of-Service-Angriffs durch Hacker ist. Bei dieser Art von Netzattacke werden Server durch tausende gleichzeitiger Anfragen aus dem Netz überlastet.

Am Mittwochnachmittag gegen 15:14 Uhr meldete die Domainfactory, dass die Denic-Techniker offenbar Erfolg hatten und die Denic-Nameserver wieder laufen. Dennoch sind einer Stichprobe von SPIEGEL ONLINE zufolge immer noch einige Seiten nicht erreichbar. Der Grund hierfür dürfte die Vernetzung von Nameservern, die etwa bei DSL-Providern stehen, mit denen bei Denic sein. Da diese Server sich regelmäßig bei der Denic aktualisieren, dürften auch sie von der Panne beeinflusst worden sein. Bis das Netz für alle Websurfer wieder fehlerlos zugängig ist, könnte es also noch eine Weile dauern.

mak/ore

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