

Wer heute viel zu erledigen hat, sollte diesen Artikel besser nicht lesen. Denn es geht um einen Livestream, vor dem man problemlos Stunden zubringen kann: Die so genannte "BearCam".
Der Stream ist auf YouTube seit einigen Tagen online. Er zeigt einen Wasserfall im Katmai-Nationalpark in Alaska. Dort beginnen die Lachse gerade ihre Wanderung flussaufwärts, um sich zu paaren. Das zieht wiederum Braunbären an, die den Stream so spannend machen.
Man kann mittlerweile im vierten Jahr verfolgen, wie die bis zu 450 Kilogramm schweren Tiere durch das Wasser waten, Lachse jagen und um die besten Positionen kämpfen. Wer die Bären sehen will, sollte das vormittags oder ab dem Nachmittag tun, denn gegen Mittag unserer Zeit wird es im Katmai-Nationalpark dunkel.
"Otis" sitzt gern am Wasserfall
Der Stream stammt vom "explore.org". Die Non-Profit-Organisation produziert Dokumentationen und betreibt die Seite mit den Livestreams. Nutzer können hier Screenshots machen und damit an einem täglichen Wettbewerb teilnehmen oder etwas über einzelne der mehr als hundert Bären aus der Gegend erfahren. Etwa über "Otis", der gerne im Wasserfall rumsitzt, oder "Ted", der leicht anhand seiner Narbe auf dem Rücken zu erkennen ist, die er sich bei einem Kampf mit "Ugly", einem besonders geschickten Jäger, zugezogen hat.
Wer es nicht so mit Bären hat, für den gibt es weitere Livestreams aus der Wildnis. Dort sieht man, wie eine Fischadler-Mutter in Montana ihre Jungen aufzieht, wie Walrosse sich in Alaska räkeln und wie Papageientaucher auf einer Atlantikinsel umherwatscheln.
Gefühl der Dringlichkeit
Dank ferngesteuerter Webcams, Solaranlagen, Windturbinen und Richtfunkantennen hat der Tierfilm längst das Zeitalter des Livestreams erreicht. Weitere Beispiele dafür bietet "Africam", wo es Elefanten an einem Wasserloch in Südafrika zu sehen gibt.
Weil die Bilder live sind, vermitteln sie ein Gefühl der Dringlichkeit: Jederzeit könnte etwas passieren, man bleibt dran, weil man nichts verpassen will. Dabei passiert oftmals gar nichts, weil sich überhaupt keine Tiere blicken lassen.
Dann lohnt sich aber der Blick auf gerettete Hundewelpen in einem Tierheim in Washington, oder zur "Foster Kitten Cam". Sie steht in einem Tierheim, in dem Katzenjungen aufgepäppelt werden. Schließlich wären die Tier-Livestreams kein echtes Webphänomen, wenn es nicht auch Katzen zu sehen gäbe.
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Auf der Lauer: Zwei Bären warten auf fette Beute in Form von Lachsen.
Der frühe Bär fängt den Lachs: Im Morgengrauen kommt ein Bär an den Wasserfall...
...und fängt sich eine Mahlzeit, wie man hier im Hintergrund sieht.
Familienbande: Eine Mutter mit ihren Jungen
Begegnung in der Wildnis: Eine andere Mutter mit Jungtier taucht auf.
Zurückhaltend: Während die Mutter jagt, bleiben die Jungen im flachen Wasser.
Flaute: Manchmal ist bis auf ein paar Lachse und Möwen rein gar nichts zu sehen.
Alternativprogramm: Dann hilft ein Blick nach Südafrika...
...oder zu den Papageientauchern auf der Machias Seal Island im Atlantik.
Possierlich: Ohne Cat-Content wären die Tier-Livestreams kein Webphänomen.
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