Black lives matter. They matter because they are children, brothers, sisters, mothers, and fathers.
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Dieser Beitrag wurde am 08.10.2016 auf bento.de veröffentlicht.
Die Eismarke "Ben & Jerry's" hat sich in der Diskussion um Rassismus und Gewalt gegen Schwarze in den USA mit einem deutlichen Statement zu Wort gemeldet: Auf ihrer Website und bei Twitter spricht sich die Firma jetzt für die Bewegung "Black Lives Matter" aus, die seit etwa drei Jahren gegen Polizeigewalt demonstriert und gleiche Rechte für alle einfordert.
In dem Statement heißt es:
"They matter because the injustices they face steal from all of us — white people and people of color alike. They steal our very humanity."
"Es ist schrecklich mit anzusehen, wie die Liste der von Polizisten getöteten, unbewaffneten schwarzen Amerikaner länger und länger wird", schreibt die Firma. Und: "Wir müssen erkennen, dass zahlreiche schwarze und weiße Amerikaner sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Justizsystem und der Polizei machen. Deshalb ist uns klar geworden, dass wir eine moralische Verantwortung haben, für Gerechtigkeit und schwarze Leben einzustehen." (Ben & Jerry's)
Außerdem veröffentlichte die Firma eine Liste mit sieben Punkten, die zeigen soll, wie systematischer Rassismus in den USA funktioniert. Zum Beispiel in punkto Reichtum: Weiße Familien halten demnach 90 Prozent des nationalen Vermögens, die schwarze und lateinamerikanische Bevölkerung nur 2,6 beziehungsweise 2,3 Prozent.
Und auch bei der Bildung sieht es laut "Ben & Jerry's" schlecht aus: So hätten schwarze Schüler eine dreifach höhere Wahrscheinlichkeit, dem Unterricht verwiesen zu werden – für dieselben Vergehen wie ihre weißen Klassenkameraden. (Ben & Jerry's)
Die Eisfirma, gegründet in den Siebzigern von zwei selbsterklärten Althippies, hat eine lange Geschichte von sozialem Engagement: Firmengründer Jerry Greenfield und Ben Cohen setzen sich für die gleichgeschlechtliche Ehe ein, machen Lobbyarbeit für eine Kennzeichnungspflicht von Gentechnik und kämpfen gegen den Klimawandel. Bei einem Protestmarsch unter dem Titel "Democracy Awakening" im Jahr April 2016 sollen die beiden kurzfristig festgenommen worden sein – was sie natürlich publikumswirksam ausschlachteten. (Guardian)
Dahinter steckt natürlich auch eine Strategie: In den Vereinigten Staaten hat die sogenannte "Corporate Social Responsibility" einen hohen Wert. Unternehmen haben erkannt, dass eine moralische Positionierung zwar Feinde erzeugt, aber vor allem die Glaubwürdigkeit erhöht. Deshalb setzen sich Firmen wie "Doritos" und "Oreos" für die Ehe für alle ein, der Supermarktriese Target für geschlechtsneutrale Formulierungen.
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