Stromerzeugung per Tattoo Schwitzen für das Smartphone

Bei der Erforschung neuer Möglichkeiten, das Training von Sportlern zu optimieren, haben US-Forscher einen erstaunlichen Nebeneffekt entdeckt: Winzige Elektroden, die als Klebe-Tattoo getragen werden, können aus Schweiß Strom produzieren.
Klebe-Tattoo mit Biosensoren: Energiegewinn als Nebeneffekt

Klebe-Tattoo mit Biosensoren: Energiegewinn als Nebeneffekt

Foto: University of California/ YouTube

Das Ziel der Forscher der University of California in San Diego war klar definiert: Sie wollten eine Möglichkeit schaffen, die Laktatwerte von Sportlern beim Training zu überwachen. Solche Messwerte können Auskunft über den Trainingsfortschritt der Sportler geben, da sich die Laktatwerte während körperlicher Anstrengungen ändern. Bislang sind dafür allerdings Bluttests erforderlich.

Die Wissenschaftler fanden nun aber eine Möglichkeit, die Laktatwerte kontinuierlich zu überwachen. Sie klebten Probanden temporäre Tattoos auf, in die hauchdünne Sensoren eingearbeitet sind. Mit diesen Biosensoren können sie den Laktatgehalt im Schweiß messen und sofort analysieren.

Die Universitätsentwicklung wird Sportler und Trainer sehr freuen, genauso interessant ist aber ein Nebenprodukt, das bei dem Verfahren anfällt: elektrischer Strom. Bisher zwar nur in sehr geringer Menge, aber die Technologie sei ausbaufähig, glauben die Wissenschaftler.

Wenzhao Jia, einer der am Projekt beteiligten Studenten sagte der American Chemical Society, derzeit sei die erzeugte Leistung zwar noch nicht besonders hoch. "Doch wir arbeiten an Verbesserungen, um schließlich kleine elektronische Geräte versorgen zu können."

Zur Zeit liege die Stromausbeute im Idealfall bei 70 Mikrowatt pro Quadratzentimeter. Weil die Sensoren aber nur zwei bis drei Quadratmillimeter groß seien, komme man trotzdem nur auf rund vier Mikrowatt. Zu wenig, um damit beispielsweise eine Uhr zu betreiben, die mindestens zehn Mikrowatt bräuchte. Um das Problem zu lösen, würde es nicht ausreichen, mehr Energie zu erzeugen. Gleichzeitig müsste man auch eine Möglichkeit schaffen, diese zu speichern .

Einen Zeitrahmen, wann sie diese Ziele erreichen wollen, nennen die Forscher nicht, glauben aber, dass solche "Biobatterien" künftig "für viele unterschiedliche Anwendungen geeignet" sein könnten.

meu

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