Bizarres im Web
Suche nach dem Innenministerium führt zu Nazi-Site
Otto Schily (SPD) liegt in einem bizarren Wettstreit mit dem weltweit berüchtigten US-Neonazi Gary Lauck um Domains. Der Grund: Wer die www-Adresse "Bundesinnenministerium.com" eingibt, gerät nicht zur Seite des Ministers, sondern direkt auf die Hakenkreuz-gezierten Seiten von Lauck.
Schily lässt deshalb weitere Namen für sich sichern, die den Begriff "Innenminister" enthalten. Auch die "Zuwanderungskommission" wurde reserviert die Nazi-Szene soll sich nicht weiter über die "ganz schön dilettantischen obersten Gesinnungswächter" (so ein Neonazi-Onlinedienst) lustig machen können. Vor der Uno-Schlichtungsstelle für Netz-Streitigkeiten (Wipo) will Schily nun Lauck Domains streitig machen. Die internationalen Netzadressen des Verfassungsschutzes, die teils seit März 2001 zu Lauck führten, hat der Minister inzwischen zurückgewonnen. Schilys Leute hatten bei Laucks Internet-Anbieter Druck gemacht und sich ohne Wipo geeinigt Glück für den Minister. Denn bei Gattungsbegriffen wie "Verfassungsschutz", so der Netzrechtler Thomas Hoeren, "ist keineswegs sicher, dass allein die Behörde einen Anspruch darauf hat".