Kurznachrichten-Software Blackberry kündigt Apps für iOS und Android an

Blackberry Z30: Das bisher größte Smartphone des kanadischen Herstellers
Foto: Blackberry/ dpaJetzt ist es offiziell: Der kanadische Smartphone-Hersteller Blackberry wird am Wochenende Apps veröffentlichen, mit denen man sein Messaging-System BBM (Blackberry Messenger) auch auf Android-Handys und iPhones nutzen kann. Zugleich kündigte der Konzern sein neues Top-Smartphone, den Blackberry Z30 an.
Die Ankündigungen verwundern ein wenig angesichts von Berichten, wonach das Unternehmen plant, noch in diesem Jahr bis zu 40 Prozent seiner Angestellten zu entlassen. Zuletzt hatte Blackberry wieder tiefrote Zahlen geschrieben: Im ersten Geschäftsquartal - das bei dem kanadischen Unternehmen von März bis Anfang Juni dauerte - lieferte Blackberry rund 6,8 Millionen Handys aus. Marktbeobachter hatten hingegen mit einem Absatz von 7,5 Millionen Exemplaren gerechnet. Zudem machte das Unternehmen im gleichen Zeitraum einen Verlust von 84 Millionen Dollar.
Indem das Unternehmen nun seinen BBM anderen Plattformen öffnet, gibt es seine bisherige Politik der Exklusivität auf. In Ländern wie Indonesien, wo Blackberry noch hohe Marktanteile hält, ist der Messenger ein gewichtiges Verkaufsargument. In Gegenden wo die Mobilfunknetze nicht gut ausgebaut sind, lässt sich über den BBM noch gut kommunizieren, weil er nur wenig Bandbreite benötigt, um Nachrichten senden und empfangen zu können.
Nun will man mit den neuen BBM-Apps möglicherweise dem Messenger-Konkurrenten WhatsApp Konkurrenz machen, der derzeit von mehr als 300 Millionen Anwendern genutzt wird. Im Vergleich mit dem Marktführer WhatsApp gilt der Blackberry Messenger aufgrund seiner Verschlüsselung als sicherer.
Blackberry folgt dem Android-Trend
Mit dem zeitgleich angekündigten Z30 will das Unternehmen im Oktober sein neues Top-Modell auf den Markt bringen. Mit seinem Fünf-Zoll-Bildschirm mit 720p-Auflösung (1280 mal 720 Pixel) hat er das bisher größte Blackberry-Display und folgt damit einem Trend, der sich bei Android-Smartphones zeigt. Die Amoled-Technik dafür lässt sich das Unternehmen von Samsung zuliefern.
Das 170 Gramm schwere und 9,4 Millimeter dicke Handy wird von einem 1,7 Gigahertz schnellen Vierkernprozessor angetrieben. Der Erfolg des Z30 ist jedoch ungewiss. "Ars Technica " weist auf die mit großen Erfolgshoffnungen begleiteten Modelle Z10 und Q10 hin.
Ähnliches gelte für das neue Betriebssystem Blackberry 10, das mit dem Z30 auf Version 10.2 aktualisiert wird und einige neue Funktionen bieten soll. Sobald es von den Mobilfunkanbietern getestet wurde, soll die Software auch für ältere Modelle bereitgestellt werden.