Pannenserie Blackberry vermasselt Messenger-Start

Blackberry Messenger: Man gebe Bescheid, sobald es Neuigkeiten gibt
Es hätte ein Befreiungsschlag werden können, ein Zeichen: Es gibt eine Zukunft für Blackberry. Aber dann geriet die Öffnung des Blackberry-Messengers für andere Handy-Betriebssysteme zur nächsten Panne für das Unternehmen. Erst kündigte der Konzern Milliardenverluste, die Kürzung von 4500 Stellen weltweit und den Rückzug aus dem Consumer-Bereich an. Dann verhagelte ein voreilig ins Netz gestellter Download auch noch den Start des Blackberry Messenger (BBM) - also ausgerechnet den symbolischen Befreiungsschlag.
Blackberry wollte zum Wochenende die neuen Versionen des BBM für Android und iPhone zum Download freigeben. In manchen Regionen dürfte der Messenging-Dienst das stärkste Kaufargument für Privatkunden sein - die Öffnung hin zu Android und Apple war der Versuch, der ermatteten Marke zu neuer Kraft zu verhelfen. BBM hätte dann zum Beispiel Apples iMessage etwas vorausgehabt und stünde auf einer Stufe mit dem Universal-Messenger "Whatsapp" - des größten Messenging-Konkurrenten auf der eigenen Plattform.
Doch nun ist laut Blackberry-Blog eine Vorabversion von BBM für Android im Netz gelandet, die fehlerhaft ist. Innerhalb von acht Stunden sei sie mehr als eine Million Mal heruntergeladen worden. Eigentlich eine Erfolgsmeldung, aber Blackberry entschloss sich am Samstag, den BBM-Start zu stoppen, die veröffentlichte Android-Version zu sperren und auf das hauseigene Twitter-Konto zu verweisen: Man gebe Bescheid, sobald es Neuigkeiten gibt. Nur iPhone-Kunden, die die App bereits heruntergeladen haben, könnten sie weiterhin einsetzen.