

Solange Apple unabhängige Entwickler benachteiligt, wird die Mozilla-Stiftung keine Version des Firefox-Browsers für iPhone und iPad entwickeln. Das hat Firefox-Produktmanager Jay Sullivan bei der Konferenz SXSW in Austin angekündigt.
Sullivan beklagt, dass Apple unabhängigen Entwicklern Browser-Innovationen erheblich erschwert. So sei es verboten, über Apples App Store Browser zu vertreiben, die eine andere Technologie zum Darstellen von Websites und Ausführen von Javascript nutzen als die von Apple vorgeschriebene. Mozilla könnte deshalb beim eigenen Firefox-Browser unter iOS nicht die eigenen, besonders schnellen Verfahren zur Darstellung von Web-Inhalten nutzen.
Schnelle Nitro Engine nur für Apple-Produkte
Apple schreibt Entwicklern vor, dass sie zur Darstellung von Websites die von Apple vorgegebene Komponente UIWebView nutzen. Apple hingegen nutzt für seinen eigenen Safari-Browser unter iOS eine andere Technologie, unter anderem die Nitro-Engine, die Apple-Software vorbehalten ist.
Man kann auf geknackten iPhones die Nitro Engine auch für andere Browser nutzen, zum Beispiel für Googles iOS-Browser Chrome. Geschwindigkeitstests mit derart manipulierten Geräten deuten darauf hin, dass die Nitro Engine Websites erheblich schneller aufbaut als die UIWebView-Komponente.
Wenn diese Testergebnisse stimmen, benachteiligt Apple Entwickler wie die Firefox-Macher: Sie sind verpflichtet, vorgegebene, vergleichsweise langsame Komponenten zu nutzen und dürfen keine eigene Verbesserungen einsetzen.
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Comiczeichnung im Mozilla-Hauptquartier im kalifornischen Silicon Valley: "Mozilla vs King Corporate", das Maskottchen zerschmettert das Logo des Google-Browsers Chrome. Das Bild erschien einst in "Wired".
Schwerer Junge: Die Mozilla-Büros im Silicon Valley ziert auch ein mannshoher Saurier aus korrodiertem Stahl - verziert mit Sombrero und Discosattel. Die Stiftung hinter dem Firefox-Browser gibt sich kämpferisch, doch ihre Finanzierung basiert maßgeblich auf einem Gegengeschäft mit Google.
Firefox Sync: Dieser existierende Service speichert Bookmarks und Browser-Einstellungen verschlüsselt in der Cloud. Nutzer können sich an verschiedenen Geräten anmelden und finden dort immer ihre aktuellen Daten vor.
Mozilla Persona: Mozilla werkelt an einem Login für alle Websites - mit mehr Datenschutz als bei der Konkurrenz.
Firefox OS Simulator 1.0: Die Software wird nicht als Standalone-Programm ausgeliefert, sondern per Mausklick als Firefox-Erweiterung installiert.
Homescreen: Der Startbildschirm zeigt die üblichen Informationen, wie Uhrzeit und Datum an. Sogar an eine Akkuanzeige haben die Firefox-OS-Entwickler gedacht, auch wenn die Makulatur ist.
Apps: Das Download-Paket des Simulators ist 100 Megabyte groß - auch weil Mozilla etliche Apps zum Ausprobieren mitliefert.
Browser: Die wichtigste App im Firefox OS ist der Firefox-Browser. Er erinnert stark an die Android-Version von Firefox, bringt moderne Funktionen wie Tabs mit.
E-Mail: Die App kann Hotmail- und Gmail-Konten selbst konfigurieren, Accounts anderer Anbieter richtet man manuell ein. Auch HTML-Mails werden gut dargestellt.
Kalender: Die Terminplanungs-App kann Tages-, Wochen- oder Monatsübersichten anzeigen.
Adressbuch: Die Anwendung erinnert an das iOS-Adressbuch, kann jedem Kontakt mehrere Telefonnummern und E-Mail-Adressen zuweisen.
SMS: Auch die übliche Nachrichtenanwendung fehlt nicht. Im Simulator waren dort nur SMS-Texte zu lesen. Ob sie auch MMS beherrscht, ist unklar.
Taschenrechner: Die mitgelieferte Rechner-App erinnert entfernt an den Taschenrechner im iOS, der einem Braun-Rechner nachempfunden ist. Dem Firefox-Rechner fehlt allerdings die Eleganz des Braun-Modells.
Telefon-Anwendung: Die Zahlentastatur ist im Simulator mangels Handy-Hardware derzeit noch funktionslos.
Konfiguration: Die Einstellungsmenüs sind, ähnlich wie bei Android, in Funktionsgruppen gegliedert.
Einige der Einstelloptionen versprechen leichterreichbare Sicherheitsfunktionen. Sogar ein Do-not-Track-Schalter ist vorgesehen.
Download-Shop: Im Firefox-Marketplace sind schon jetzt Apps zu finden. Die kleinen Programme für Firefox OS basieren auf dem Web-Standard HTML 5 und sollen dank direkter Hardware-Anbindung auf echten Handys sehr schnell laufen.
Twitter-Anwendung: Eine der ersten Apps, die wir im Firefox-Marketplace gefunden haben, ist Twitter. Ein Unterschied zum Verhalten der Twitter-Apps für iOS und Android ist nicht zu erkennen.
Einige der mitgelieferten Apps dienen dazu, dass Entwickler bestimmte Funktionen eigener Apps testen und protokollieren können.
Manche Apps scheinen dem Simulator aber auch nur hinzugefügt worden zu sein, um dessen Fähigkeiten zu demonstrieren. So wie "Crystal Skull", in der ein drehbarer Kristallschädel die grafischen Fähigkeiten des Systems zeigt.
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