Wasserschweine im Internet So lässig, dass man sie lieben muss

Capybaras im Wasser
Foto: Eugene Hoshiko/ APEs sieht nicht gut aus für die Quokkas. Noch vor einem Jahr waren die kleinen Kurzschwanzkängurus, die so aussehen, als würden sie immer lächeln, die neuen Stars unter den niedlichen Tieren im Netz. Doch so schnell der Quokka-Hype entstand, ist er auch wieder verebbt. Nach etlichen Selfies, die Internetnutzer von sich und Quokkas online teilten, kam nichts mehr.
Das Quokka ist ein tierisches One-Hit-Wonder gewesen, was den Internet-Ruhm anbelangt. Abgelöst werden könnte es durch ein neues Tier, dass gerade im Netz viel Aufmerksamkeit bekommt: das Capybara.
Capybaras sind Wasserschweine und die größten Nagetiere der Welt. Sie sehen ein bisschen aus wie riesige, übergewichtige Meerschweinchen mit stets leicht zusammengekniffenen Augen. Der Blick verleiht Capybaras eine Coolness, mit der momentan kein anderes Tier im Internet mithalten kann, denken zumindest etliche Nutzer.
Im Netz kursieren zahlreiche Fotos begeisterter Nutzer, auf denen sich die Wasserschweine durch eine stoische Haltung hervortun, die beim menschlichen Betrachter zugleich den Eindruck erweckt, dass Capybaras offenbar alle anderen Tierarten mögen.
Immer zufrieden, immer freundlich
Es gibt Fotos von Capybaras mit Totenkopfäffchen, Capybaras mit Katzen und sogar eines mit einem Krokodil und einem Capybara. Immer sehen die dicken Nager dabei freundlich, tiefenentspannt, zufrieden aus.
Das reicht offenbar, um im Netz bekannt zu werden: Capybaras können mit allen - und dafür werden sie geliebt. Muss man das vielleicht in einem größeren Zusammenhang betrachten? Bedienen die Wasserschweine mit ihrer Art die Sehnsucht der Menschen nach Einigkeit und Frieden?
Den Capybaras ist diese Frage und auch der gesamte Hype um sie egal, darf man vermuten. Die meisten von ihnen verstecken sich am Ufer südamerikanischer Flüssen und machen sich mehr Sorgen um Jaguare und Anakondas als um ihre Internetpräsenz.
Manche Tiere werden im Netz schon so lange als Objekt von Shares und Likes wertgeschätzt, dass Inhalte mit ihnen gar nicht mehr aus dem Netz wegzudenken sind. Katzen sind so ein Beispiel: "Cat content" geht immer - es ist die Birkenstock-Sandale unter den Tiervideos. Anderen Tieren, egal ob Eule, Ziege, oder Quokka, wird nur eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne zuteil im Netz.

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Die Besitzer hoffen auf Social-Media-Ruhm
Wie lange die Capybaras so viel Aufmerksamkeit bekommen im Netz, ist dagegen schwer vorherzusagen. Die Wasserschweine, die aktuell im Netz zu sehen sind, leben meist in Zoos oder werden als Haustiere gehalten.
Einige der Besitzer der Haustier-Capybaras wollen die Beliebtheit der Tiere zu nutzen und Social-Media -Stars aus ihnen machen, ganz ähnlich wie bei anderen tierischen Vorbildern. Das Geschäftsmodell kann sich lohnen, zeigen andere Beispiele aus der Haustier-Welt.
Einzelne Capybara-Besitzer haben es auf sozialen Netzwerken schon weit gebracht, zeigt zum Beispiel das Haustier-Capybara Joe Joe. Er lebt fernab seiner ursprünglichen Heimat in Las Vegas. Statt in südamerikanischen Flussbecke, schwimmt Joe Joe ab und zu in einer Keramikbadewanne, was seine Besitzer dann über 98.000 Instagram -Abonnenten präsentieren.
Außerdem besitzt Joe Joe einen eigenen YouTube -Kanal, auf dem man zum Beispiel sehen kann, wie er vergangene Woche zu seinem Dreijährigen Geburtstag Luftballons und eine Torte bekommen hat. Joe Joe reagierte - genau wie vermutlich auf den ganzen Hype - ziemlich gelassen. Typisch Capybara eben.