Urheberrecht CDU hat schon wieder Ärger wegen YouTube

Die CDU löscht mehrere Clips von ihrem eigenen YouTube-Kanal, die sie nicht hätte verwenden dürfen. Wegen der Rolle der Partei im Urheberrechtsstreit ist das besonders peinlich.
Foto: CDU

Wenige Tage vor der Europawahl muss sich die CDU erneut mit YouTube-Videos auseinandersetzen. Erst hatte der YouTuber Rezo mit der Partei abgerechnet - dann wollte der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor mit einem Video reagieren, das schließlich doch nicht veröffentlicht wurde. Diesmal nun geht es um Videoclips, die die Partei selbst auf ihren YouTube-Kanal "cdutv" hochgeladen hatte.

Wie Nico Semsrott von der Satire-Partei Die Partei aufgefallen war, waren auf dem CDU-Kanal kurz vor den Europawahlen Dutzende Ausschnitte aus Talkshows der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender veröffentlicht worden.

Auf eine Twitter-Anfrage von Semsrott an ARD und ZDF, ob die "Raubkopien der selbsternannten Urheberrechtspartei" abgesprochen waren, antwortete die ARD am Donnerstag in einem Tweet, dass es "keine solchen Absprachen" gegeben habe und der Fall bereits untersucht werde.

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Wenig später wurden die Aufnahmen entfernt. Von der Löschaktion waren dem Medienmagazin "Übermedien" zufolge  mehr als 30 Talkshow-Ausschnitte betroffen, darunter "Statements von EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber oder von AKK (die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer - Anm. d. Red.), was nur bedingt wie eine gewiefte Video-Strategie wirkte", so "Übermedien".

In den sozialen Netzwerken muss sich die Partei jetzt Häme Gefallen lassen. Schließlich waren es ihre Europaabgeordneten um Axel Voss, die kürzlich die umstrittene EU-Urheberrechtsreform maßgeblich vorangetrieben haben. Da sollte sich die Partei doch eigentlich mit dem Urheberrecht auskennen.

sop
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