Twitter-Konkurrenz Netzwerk App.net öffnet Kostenlos-Profile

Startseite von App.net (Screenshot): Wer bezahlt, kann drei neue Mitglieder einladen
Entwickler Dalton Caldwell hatte genug von sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Twitter schielt seiner Meinung nach zu sehr auf Werbekunden und lässt die Interessen von Nutzern und Entwicklern außer Acht . Kurzerhand startete er im Sommer 2012 mit App.net einen Gegenentwurf . Die Inhalte auf Caldwells sozialem Netzwerk sollten allein den Nutzern gehören, und Entwickler sollten sich ungehindert austoben können. Damit sich das trotzdem lohnt, mussten die Nutzer bezahlen. 36 Dollar pro Jahr kostet ein Profil auf dem Twitter-ähnlichen Dienst. Damit war App.net vor allem für Vieltwitterer und Entwickler interessant.
Nun führt App.net kostenlose Profile ein . Dafür müssen Neumitglieder von bestehenden Nutzern eingeladen werden. Einmal angemeldet, können sie sich nur mit 40 anderen Mitgliedern verbinden. Auch ihr Speicherplatz ist begrenzt. Ihre zahlenden Freunde wiederum erhalten zusätzlichen Speicherplatz, wenn die neuen Mitglieder mit anderen Nutzern in Kontakt treten und Apps aktivieren. Zunächst können Bezahlkunden drei Einladungen verteilen, weitere Einladungsrunden sollen folgen, kündigte Caldwellauf seinem Profil bei dem Netzwerk an .
App.net war schon immer als Zwei-Stufen-Dienst gedacht, schreibt der Gründer. Damit will Caldwell auch Kritikern zuvorkommen, die die Idee seines Netzwerkes in Gefahr sehen. Mit kostenlosen Profilen verdient App.net kein Geld. Könnte dieser Schritt das geschmähte Werbemodell durch die Hintertür einführen?
Caldwell widerspricht: App.net habe von Anfang an ein sogenanntes Freemium-Modell verfolgt. Das würden seine Vorbilder, Speicherdienste wie Github oder Dropbox, auch so machen. Dort gibt es ebenfalls Bezahlangebote, die gegenüber den kostenlosen Profilen für alle zusätzliche Funktionen für Vielnutzer bieten. Dass die kostenlosen Profile erst jetzt starten, erklärt Caldwell damit, dass zuerst weitere Funktionen ausgebaut werden sollten. Inzwischen hätten Entwickler genug Zusatzprogramme für das Netzwerk gebaut. So finden Neunutzer etwas zum Ausprobieren, meint Caldwell - und steigen dann hoffentlich auf das Bezahlangebot um .