Datenschutz-Kosmetik Studentennetz StudiVZ verzichtet auf Schnüffel-Passus
Hamburg - Zum zweiten Mal in dieser Woche verschickt das deutsche Studentennetzwerk StudiVZ seit heute Nachmittag neue Mitmach-Regeln an seine Mitglieder.
Erst wollte sich StudiVZ am Donnerstag per Änderungen der Geschäftbedingungen und Datenschutz-Bestimmungen eine massive Nutzung der Mitgliederdaten für Werbung erlauben lassen und provozierte mit Gummi-Formulierungen den Zorn seiner Mitglieder über die Schnüffel-Reklame. Auch Datenschutz-Experten kritisierten die Pläne.
Datenschützer und Politiker warnten vor einem "Daten-Supergau" (FDP-Innenexpertin Gisela Piltz), StudiVZ-Mitglieder schickten Protest-Nachrichten an das Netzwerk. Das Unternehmen teilt mit, "viele" Mitglieder hätten sich gemeldet und "wertvolles Feedback gegeben".
Jetzt rudert StudiVZ zurück ein wenig zumindest. Ein paar Patzer hat man aus dem Paragraphen-Werk beseitigt, doch der Grundsatz bleibt: Wer seine Nutzerdaten (Ort, Geschlecht, Lieblingsfilme, -bücher, -songs) nicht für personalisierte Werbung hergibt, kann das StudiVZ-Netzwerk ab 9. Januar nicht mehr nutzen.
SPIEGEL ONLINE erklärt die Änderungen im Überblick: