So rührend verabschiedet sich ein Paketbote in den Ruhestand
Schluchz.
Von
Nadin Rabaa
Dieser Beitrag wurde am 13.04.2018 auf bento.de veröffentlicht.
In Zeiten von Amazon, Zalando und Asos als Paketzustellerin oder Paketzusteller zu arbeiten, ist hart: Hunderte Bestellungen, die zu überbringen sind, schwere Pakete und niedrige Löhne. Festangestellte erhalten nach drei Jahren ein Bruttogehalt von rund 2000 Euro. (Zeit)
Darin schreibt er, dass er nach sechs Jahren Zustellerdasein Ende April mit 65,5 Jahren in den Ruhestand geht. Er freue sich auf die Zeit mit seiner Frau, aber der Kontakt zu den Kunden, den werde er vermissen. Denn:
Jenny hat die Notiz des Paketboten getwittert, weil der Brief sie so gerührt habe, erzählt sie. Sie sagt, dass der Bote von Anfang an freundlich war, auch als sie nach dem Umzug ständig Pakete bekam:
Wir wohnen im vierten Stock und er fragte einmal ganz kleinlaut und lieb, ob wir denn noch viele Pakete bekommen, denn er habe nicht immer die Zeit, ganz nach oben zu kommen. Das hat mich wirklich erschreckt.
Danach sei sie bei jedem Klingeln des DHL-Boten nach unten gegangen und habe ihm schwere Lieferungen an der Haustür abgenommen. Dafür habe er sich immer sehr bedankt. Dass er sich mit 59 noch dazu entschieden hat, als Paketbote körperlich schwer zu arbeiten, beeindrucke sie.
Nach Tarifverhandlungen zwischen DHL und der Gewerkschaft Verdi erhalten die Mitarbeiter von da an 3 Prozent, ein Jahr später weitere 2,1 Prozent mehr Gehalt. (Verdi)
Bevor der DHL-Bote in den Ruhestand geht, will Jenny ihm noch ein Geschenk als Dankeschön geben. Sie hofft, dass ihr Tweet ihre Mitmenschen zum Nachdenken bringt:
Der Brief ihres Boten sei eben ein Zeichen dafür, dass eine lebende Person hinter der Lieferung steckt. Ein schönes Plädoyer für die Menschlichkeit.
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