Passwort »maga2020!« Polizei glaubt an Hack von Trumps Twitterkonto

Wirklich gehackt? Twitter-Account von US-Präsident Donald Trump
Foto: Christoph Dernbach/ dpaDonald Trumps Twitter-Passwort lautete tatsächlich »maga2020!«, glauben niederländische Ermittler. Was der Hacker und Aktivist Victor Gevers im Oktober behauptet hatte, habe das »Team High Tech Crime« der Polizei überzeugt, teilte das Openbaar Ministerie (OM, vergleichbar mit einer Generalstaatsanwaltschaft) mit.
Gevers hatte einem Journalisten gesagt, er habe sich in Trumps persönliches Twitter-Konto einloggen können, indem er im sechsten Versuch das richtige Passwort erraten habe. Damit hätte er unter anderem Zugriff auf Trumps Direktnachrichten und Twitter-Lesezeichen gehabt, vor allem aber auch im Namen des US-Präsidenten twittern können. Ein von ihm vorgelegter Screenshot taugte jedoch nicht als Beweis.
Twitter hatte damals nur mitgeteilt, man habe »keine Beweise gesehen, die diese Behauptung stützen, auch nicht im niederländischen Artikel«. Das Unternehmen hatte ansonsten nur noch auf seine »proaktiven Sicherheitsmaßnahmen« für wahlrelevante Twitter-Konten in den USA verwiesen.
Die Polizei hat Victor Gevers befragt
In einer Pressemitteilung des OM heißt es nun übersetzt: »Die Absichten und das Verhalten des niederländischen Hackers wurden von der Staatsanwaltschaft untersucht und getestet. Der OM geht davon aus, dass der Hacker tatsächlich in Trumps Twitter-Account eingedrungen ist.«
Strafbar gemacht hat sich Gevers aber nicht, denn sein Vorgehen soll dem eines »ethischen Hackers« entsprochen haben. Der Hacker hatte stets betont, routinemäßig wichtige Twitterkonten zu prüfen, um die Inhaber notfalls vor Sicherheitslücken wie einer fehlenden Zwei-Faktor-Authentifizierung warnen zu können.
Der SPIEGEL konnte Screenshots einsehen, die Gevers' erfolglose Versuche dokumentieren, Trump und sein Team zu alarmieren. Gevers sagte im Oktober aber auch, dass er die US-Behörden informiert und auch eine Antwort vom Secret Service erhalten habe.
Wim de Bruin, Pressesprecher des OM, sagte dem SPIEGEL am Donnerstag am Telefon, er könne zu den Untersuchungen des Team High Tech Crime nicht ins Detail gehen. Was er sagen konnte: Gevers ist befragt worden, seine Erklärungen wurden als glaubwürdig angesehen. Ob die Ermittler IT-forensische Belege haben, die Gevers' Behauptung stützen, wollte Wim de Bruin hingegen nicht bestätigen.
Gevers selbst ist zufrieden. Der BBC sagte er : »Hier geht es nicht nur um meine Arbeit, sondern um alle Freiwilligen, die im Internet nach Schwachstellen suchen«.