Doppelmord an Sexualverbrechern US-Bundesstaat schließt Triebtäter-Datenbank
Es war nicht schwer, Name und Anschrift von Joseph G., 57, und William E., 24, herauszufinden. Die beiden Männer waren in einer Online-Datenbank des US-Bundesstaats Maine registriert - als Sexualverbrecher. Beide wurden am gestrigen Morgen erschossen. Der mutmaßliche Mörder, ein Kanadier, erschoss sich Stunden später in einem Reisebus, als die Polizei ihn festnehmen wollte.
Die Behörden des Bundesstaats Maine haben inzwischen die Triebtäter-Datenbank aus dem Netz genommen - als Vorsichtsmaßnahme, wie es hieß. Die Datenbank enthält rund 2200 Einträge. Neben Name, Anschrift und begangenen Verbrechen sind in einem Fällen auch Fotos und Informationen zum Arbeitgeber der Straftäter hinterlegt.
Bei der Ermordung von Joseph G. und William E. handelt es sich nicht um den ersten derartigen Fall von Lynchjustiz an Triebtätern. Erst im September 2005 hatte ein Amerikaner im Bundesstaat Washington zwei Pädophile erschossen, deren Namen er in einem öffentlichen Register gefunden hatte. Der Mörder hatte sich nach seiner Tat der Polizei gestellt.
Viele US-Bundesstaaten veröffentlichen Informationen über verurteilte Sexualverbrecher im Internet. Die Suche ist denkbar einfach: Mitunter genügt die Angabe einer Postleitzahl - und alle im Umkreis lebenden Triebtäter werden angezeigt.
Kalifornien hat seine Täterdatenbank sogar mit einer Landkartensuche ausgerüstet. Man kann eine bestimmte Region markieren und anschließend werden alle dort gemeldeten Verbrecher mit einem Symbol in der Karte angezeigt. Ein Klick auf das Symbol öffnet ein neues Fenster mit Name, Anschrift und Foto.
Das US-Justizministerium bietet Links zu den Internetdatenbanken der einzelnen US-Staaten auf einer eigenen Webseite an.