Dummer Scherz Nachrichtenfälscher lässt China in Japan einfallen

Ein reichlich dummer Scherz brachte den 30-Jährigen japanischen Programmierer Takahiro Yamamoto in U-Haft: Auf einer gefälschten Nachrichtenseite ließ er Chinas Truppen in Japan einfallen. Yahoo verklagte ihn.

"Chinesisches Militär erobert Okinawa" hieß die lapidare Schlagzeile, die niemanden gekratzt hätte, wenn sie nicht so echt aussehend serviert worden wäre. Takahiro Yamamoto, 30 Jahre alter, unterbeschäftigter Programmierer aus Tokio, hatte sie Mitte Oktober zum Schmuckstück seiner ganz persönlichen Newsseite gemacht.

Die sah der von Yahoo Japan so täuschend ähnlich, dass eine ganze Menge Leute ihren Spaß hatten mit den wahrhaft exklusiven Nachrichten: Yamamoto brachte es auf immerhin 66.000 Seitenaufrufe, bis die Polizei tätig wurde und die Seite schließen ließ. Das geschah bereits am Tag nach der Veröffentlichung des Invasions-Artikels, länger dauerte die Herrlichkeit nicht.

Denn Yahoo Japan fand die Sache gar nicht spaßig. So sieht sich Yamamoto nun auch nicht mit einer Anklage wegen Verbreitung unsinniger Nachrichten konfrontiert, sondern wegen einer Anzeige wegen der Verletzung von Patenten und des Markenschutzes.

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