Programm "End-to-End" Google entwickelt Chrome-Plugin zur E-Mail-Verschlüsselung

Mit einem Chrome-Plugin will Google das Verschlüsseln von E-Mails nutzerfreundlicher machen. Doch bevor das End-to-End genannte Plugin erscheint, sollen Entwickler erstmal seinen Programmcode überprüfen.
Bearbeitetes Google-Logo: Google arbeitet an einem neuen Chrome-Plugin

Bearbeitetes Google-Logo: Google arbeitet an einem neuen Chrome-Plugin

Foto: Corbis

Beinahe die Hälfte aller E-Mails, die zwischen Gmail und anderen Anbietern ausgetauscht werden, ist noch immer unverschlüsselt. Das berichtet Google in seinem neuesten Transparenzbericht  . Um den Schutz vor Ausspähung zu verstärken, haben die Google-Entwickler nun ein Browser-Plug-in für Chrome veröffentlicht, das die Verschlüsselung ein- und ausgehender Nachrichten übernehmen soll. Die Browser-Erweiterung namens End-to-End soll es möglich machen, E-Mails per OpenPGP zu signieren und zu verschlüsseln .

Dabei soll es keine Rolle spielen, welchen E-Mail-Anbieter die am Nachrichtenaustausch Beteiligten verwenden. Sie müssen nur beide das demnächst im Chrome Web Store erhältliche Add-on installiert haben. Bislang soll die Erweiterung aber nur mit Gmail funktionieren .

Um OpenPGP zu integrieren, verwendet End-to-end eine auf Javascript basierende Krypto-Bibliothek. Ein Weg, der von manchen Sicherheitsexperten sehr kritisch beurteilt wird. Sie warnen, dass bereits die Sicherheit von Javascript selbst nicht gewährleistet werden könne .

Zur besseren Gefahrenabwehr soll die Erweiterung innerhalb von Chrome abgeschlossen in einer Sandbox laufen. Beim jetzt vorgestellten Code handele es sich noch um eine frühe Alpha-Version. Für eine Veröffentlichung im Chrome Web Store sei es noch viel zu früh. Entwickler wurden aufgerufen, End-to-End gründlich zu testen und zu bewerten. Für gefundene Fehler würden Teilnehmer im Rahmen von Googles Vulnerability Rewards Program  belohnt.

Eine Mobil-Version des Add-ons, die auf Smartphones und Tablets lauffähig wäre, sei derzeit nicht vorgesehen, so die Entwickler. Schließlich unterstütze die Chrome-Mobil-App keine Erweiterungen. Derzeit raten die Google-Entwickler noch ausdrücklich davon ab, den veröffentlichten Code in eigene Entwicklungen einzubauen und die Ergebnisse im Web Store zu veröffentlichen.

meu
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