Tesla-Chef Elon Musk lässt Twitter-Nutzer über Redigier-Button abstimmen

Als neuer Großaktionär scheint Elon Musk seinen Einfluss bei Twitter ausweiten zu wollen. An seiner Umfrage zu einem uralten Streitthema beteiligen sich Millionen Nutzer, auch der Twitter-Chef äußert sich.
Elon Musk: Tesla-Chef, Space-X-Gründer und jetzt auch noch Twitters größter Aktionär

Elon Musk: Tesla-Chef, Space-X-Gründer und jetzt auch noch Twitters größter Aktionär

Foto: Mike Blake / REUTERS

Nach seinem groß angelegten Einstieg bei Twitter greift Techmilliardär Elon Musk eine alte Forderung vieler Nutzer auf: die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu verändern. In einer von ihm aufgesetzten Twitter-Umfrage fragt der Tesla-Chef Nutzerinnen und Nutzer des Kurznachrichtendienstes, ob sie einen Redigier-Button haben wollen.

Trotz der wohl absichtlich ungelenken Antwortmöglichkeiten – »yse« und »on« statt »yes« und »no« – haben sich in der Nacht zum Dienstag bereits knapp zwei Millionen Nutzerinnen und Nutzer an der Umfrage beteiligt. Nach knapp sechs Stunden lag die Zustimmung zu einer solchen Veränderung bei rund 75 Prozent. Die Umfrage lief zu diesem Zeitpunkt jedoch noch weitere 18 Stunden. Elon Musk folgen auf Twitter gut 80 Millionen Menschen.

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Die nicht repräsentative Umfrage hat zwar keine direkten Konsequenzen, doch seine frisch erworbene Beteiligung von 9,2 Prozent der Twitter-Anteile dürfte dafür sorgen, dass Musks Umfrage auch vom Twitter-Management wahrgenommen wird. Forderungen, Twitter solle eine Redigierfunktion in seine Software einbauen, sind beinahe so alt wie das Netzwerk selbst. Twitter ging darauf aber nie ernsthaft ein.

Zuletzt hatte das Unternehmen zwar über seinen offiziellen Account geschrieben: »Wir arbeiten an einem Redigier-Button.« Das Veröffentlichungsdatum der Aussage schürte aber Zweifel an ihrer Ernsthaftigkeit: Es war der 1. April.

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Das Management reagiert

Elon Musk hält sich bisher bedeckt dazu, was er mit seinem Einstieg beim Kurznachrichtendienst erreichen will. Dass seine Beteiligung bei der US-Börsenaufsicht SEC mit dem Formular »13G« gemeldet wurde, bedeutet eigentlich, dass Musk zumindest vorerst weder aktiven Einfluss auf die Geschäftspolitik von Twitter, noch einen Sitz im Verwaltungsrat anstrebt. Für solche Fälle hätte er das ausführlichere Formular »13D« ausfüllen müssen.

Twitter-Chef Parag Agrawal erlaubte sich in der Nacht zum Dienstag eine dezente Spitze gegen seinen neuen größten Anteilseigner. Agrawal retweetete Musks Umfrage  mit den Worten: »Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein. Bitte stimmen Sie sorgfältig ab.« Mit jener Formulierung hatte Musk vor einigen Tagen Twitter-Nutzer gefragt, wie es bei dem Dienst um die Meinungsfreiheit bestellt sei – kurz bevor er seinen Einstieg bekannt gab.

mak/dpa
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