Mitgründer von OpenAI Elon Musk hält KI für »ziemlich gefährliche Technologie«

Elon Musk: »Das KI-Zeug bereitet mir ein wenig Sorgen«
Foto: Jonathan Ernst / REUTERSAnfang der Woche noch hieß es, Elon Musk versuche derzeit, Spitzenforscher aus dem Bereich künstliche Intelligenz (KI) zu rekrutieren, um ein neues Labor aufzubauen und einen Konkurrenten zu ChatGPT von OpenAI zu entwickeln. Das berichtete »The Information« unter Berufung auf Eingeweihte.
Am Mittwoch nun sagte er nach Angaben von Reuters in einer mehr als dreistündigen Präsentation für Tesla-Investoren: »Das KI-Zeug bereitet mir ein wenig Sorgen«. Die Technologie stresse ihn.
»Wir brauchen eine Art Regulierungsbehörde oder jemanden, der die KI-Entwicklung beaufsichtigt«, sagte Musk demnach weiter. »Um sicherzugehen, dass sie im öffentlichen Interesse funktioniert. Es ist eine ziemlich gefährliche Technologie. Ich befürchte, ich selbst habe einige Dinge getan, um sie zu beschleunigen.«
Der Leiter seiner Abteilung für autonomes Fahren soll dabei mit Musk auf der Bühne gestanden haben – Tesla setzt in diesem Bereich selbst stark auf KI, was laut Musk »offensichtlich nützlich« ist.
API-Zugang: Rund 750 Wörter von ChatGPT kosten 0,002 Dollar
Ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte das einst von Musk als Non-Profit-Unternehmen mitgegründete OpenAI die versprochene Schnittstelle (API) zu ChatGPT. Der mittlerweile von mehr als 100 Millionen Menschen genutzte oder zumindest getestete Chatbot, der Texte und Code generieren kann, wird damit weiter monetarisiert. Bisher kosteten das Training und der Betrieb des KI-Modells OpenAI viel Geld, der wichtigste Investor Microsoft stellt dafür seine Supercomputer und Cloud-Infrastruktur bereit. Anfang Februar bot OpenAI dann einen Premiumzugang zum Bot für 20 Dollar im Monat an.
Der Zugriff auf die Schnittstelle kostet 0,002 Dollar für jeweils 1000 Token, was etwa 750 Wörtern entspricht, die ChatGPT generiert. Snap, Betreiber von Snapchat, sowie Shopify gehören zu den ersten Kunden.
OpenAI hat zeitgleich auch seine Geschäftsbedingungen geändert . Texte und Daten, die ChatGPT-Nutzer über die API an OpenAI senden, werden – anders als bisherige Eingaben – nicht zur Verbesserung des Modells verwendet – es sei denn, die Nutzerinnen und Nutzer willigen explizit ein.
Microsoft-Forscher haben derweil – offenbar ohne Hilfe von OpenAI – ein neues KI-Modell vorgestellt , das nicht nur Text-, sondern auch Bildeingaben auf verschiedene Art und Weise verarbeiten kann. Solche sogenannten multimodalen Modelle gelten als wichtiger Schritt zu einer AGI – einer Artificial General Intelligence, die auch Aufgaben lösen kann, für die sie nicht trainiert wurde. Die Entwicklung einer AGI ist das erklärte Ziel von OpenAI.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es an zwei Stellen, der Zugriff auf die Schnittstelle koste 0,002 Cent beziehungsweise 0,0002 Cent für jeweils 1000 Token. Richtig ist, dass 1000 Token 0,002 Dollar kosten, wir haben die Angaben entsprechend korrigiert.