Kommunikation à la Elon Musk Twitter reagiert auf Pressemails mit Kackhaufen-Emoji

Jahrelang hat Twitter über die Adresse press@twitter.com Medienanfragen entgegengenommen – ob, wann und in welcher Ausführlichkeit eine Antwort kam, variierte. Neuerdings kommt die Reaktion sofort.
Kackhaufen-Emoji: Offenbar genau der Humor eines Multimilliardärs

Kackhaufen-Emoji: Offenbar genau der Humor eines Multimilliardärs

Foto: Roman Budnikov / PantherMedia / IMAGO

Elon Musk ist der Chef von Tesla, das in seine Elektroautos eine virtuelle Furzkissen-Funktion verbaut. Als neuer Chef von Twitter hat Musk beinahe die komplette Kommunikationsabteilung des Kurznachrichtendienstes entlassen und kommentiert das Geschehen in seiner Firma nun bevorzugt selbst – mit Tweets, bei denen Journalisten selten genau wissen, wie ernst gemeint sie sind.

Vor diesem Hintergrund ist die Musk-Ankündigung vom Sonntag nur noch halb so absurd, wie sie klingt. Presseanfragen an die E-Mail-Adresse press@twitter.com, den langjährigen Standardkontakt des Unternehmens für Journalisten, beantwortet das Unternehmen jetzt mit einer automatischen Antwort: einem Kackhaufen-Emoji. Das Ganze hat Musk selbst auf Twitter bekannt gemacht . Etliche Reporter und Twitter-Nutzer haben seitdem verifiziert, dass es tatsächlich so ist.

Musk mag keine Pressemitteilungen

Ob Journalisten nach jenem Emoji-Gruß irgendwann noch eine ernsthafte Antwort der Firma erhalten, darf bezweifelt werden – zumal man spätestens seit Musks Einstieg bei Twitter ohnehin nicht mehr damit rechnen durfte.

Zuletzt war es meist so, dass News rund um Twitter entweder durch Musk selbst oder durch gut informierte Tech-Medien wie »The Platformer« unter Berufung auf Insider die Runde machten. Zum Teil aber unterschied sich Musks Darstellung der Dinge deutlich von dem, was die Tech-Medien von seinen Mitarbeitern erfuhren – etwa im Fall eines künstlichen Boosts für die Tweets des Multimilliardärs .

Von konventioneller Pressearbeit hält Musk wenig. Vergangene Woche schrieb er, es sei »aufregend zu sehen, dass sich immer mehr Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf dieser Plattform aktiv am Dialog beteiligen«. »Sicherlich werden die Leute von Zeit zu Zeit dumme Dinge sagen (vor allem ich selbst)«, kommentierte er, »aber das ist weitaus besser als Schweigen oder saubere ›Pressemitteilungen‹, die im Grunde nur langweilige Propaganda sind.«

Um sich von solch allzu glatter Kommunikation abzusetzen, greift Musk gern zu Unflätigkeiten. Einen Tweet zu der aktuellen Bankenkrise beantwortete er am Sonntag mit drei Emojis: einer Bank, einem Feuer und – natürlich – einem Kackhaufen.

mbö

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