Schadsoftware Emotet Studienstiftung des deutschen Volkes offenbar von Trojaner befallen

Sitz der Studienstiftung des deutschen Volkes in Bonn
Foto: Studienstiftung des deutschen Volkes e.V.Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist von einer Schadsoftware befallen worden. Das teilte das Begabtenförderungswerk auf seiner Website mit. Bei der Software handele es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um Emotet. In der Folge seien gefälschte E-Mails mit der Studienstiftung als Absender im Umlauf.
Emotet ist ein Trojaner, vor dem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schon seit Langem warnt, der aber immer wieder Unternehmen und Organisationen in Bedrängnis bringt. Die Schadsoftware wird unter anderem über Spam-E-Mails verbreitet, die wie Nachrichten von Personen daherkommen, mit denen jemand tatsächlich in Kontakt stand.
Dem BSI zufolge enthalten die Mails "entweder ein schädliches Office-Dokument direkt als Dateianhang oder einen Link, welcher zum Download eines solchen Dokuments führt": Über in den Dokumenten enthaltene Makros würden die Opfersysteme mit dem Schadprogramm infiziert. Anschließend spähe Emotet Zugangsdaten zu E-Mail-Konten aus und verbreite sich mithilfe darin auffindbarer Adressen weiter.
Die eigentliche Infektion eines Netzwerks ist aber oft nur der erste Schritt: Emotet bietet den Tätern auch die Möglichkeit, weitere Schadsoftware wie Banking- und Verschlüsselungstrojaner nachzuladen, mit denen sich die Opfer ausspionieren oder erpressen lassen.
In den vergangenen Monaten war es still um Emotet geworden, seit Kurzem jedoch sind die Betreiber der Schadsoftware und der dahinterstehenden Botnetze wieder sehr aktiv.
Studienstiftung hat Strafanzeige gestellt
Die Studienstiftung steht nach eigenen Angaben in Kontakt mit dem BSI und arbeitet zusammen mit IT- und Datenschutzexperten an der Klärung und Behebung des Schadens.
Die Organisation habe außerdem Strafanzeige gestellt, heißt es auf der Website. Die Schadsoftware habe einzelne E-Mail-Adressen ausgelesen, deren Daten durch die Kompromittierung abgeflossen sind. Weitere Details nennt die Stiftung nicht: "Zu Ursache und Ausmaß des Angriffs auf die Systeme der Studienstiftung können wir aufgrund der laufenden Ermittlungen und Analysen derzeit keine weiteren Angaben machen."
Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in der Bundesrepublik Deutschland. Aktuell fördert sie mehr als 12.700 Studierende und etwa 1.300 Doktoranden.