"Bang With Friends" Facebook-Sex-App sorgt für Aufregung

Facebook-App "Bang With Friends": Zwei Stunden Programmierarbeit, kein Datenschutz, kein Jugendschutz
Eine neue Facebook-App soll Menschen nicht nur am Rechner, sondern auch im realen Leben zusammenbringen - auf ganz spezielle Weise. Schon ihr Name klärt in aller Deutlichkeit über den Zweck auf: "Bang With Friends" heißt die Anwendung, zu Deutsch "Bums mit deinen Freunden". Sie soll einschlägig Interessierte ohne große Umwege zu gewünschten Begegnungen verhelfen. Unter den eigenen Facebook-Kontakten kann der Nutzer die begehrten Freunde markieren. Sollte einer dieser Facebook-Freunde umgekehrt einen ähnlichen Wunsch äußern, werden beide via E-Mail über das gegenseitige Interesse informiert.
Dabei soll demnächst nicht mehr nur die Anbahnung heterosexueller Abenteuer möglich sein. Die Macher der erst vergangene Woche veröffentlichten App erklärten gegenüber Mashable , die Unterstützung für gleichgeschlechtliche und weitere Auswahlen sei bereits in der Entwicklung, genauso wie eine iPhone-App ("Bang on the go").
So schlicht die Applikation letztendlich ist, so sehr scheint sie den Nerv vieler User getroffen zu haben. Binnen weniger Tage habe sich die Nutzerbasis auf über 30.000 erhöht, so die App-Entwickler, die ihre Identität geheim halten. Jede Minute würden sich fünf neue Nutzer registrieren.
Wie lange die App bei Facebook noch einer Sperre entgehen kann, ist unsicher. Die Anwendung verstößt gegen mehrere Richtlinien des sozialen Netzwerks. Weder ist es möglich, per Logout die Facebook-Verbindung zu trennen, noch gibt es eine Funktion zum Schutz von Minderjährigen oder sonstige Datenschutzregeln .
Nutzer der App sollten sich darüber im Klaren sein, dass ihr Verlangen nach kurzfristigem Lustgewinn nicht anonym bleibt. Die App informiert nämlich, welche der eigenen Facebook-Kontakte ebenfalls auf der Suche sind. Immerhin haben die Entwickler, die die Anwendung laut eigener Aussage innerhalb von zwei Stunden programmierten, mit einem Update zumindest auf einige Datenschutzbedenken reagiert. Nun soll dafür gesorgt sein, dass als Familienmitglieder markierte Facebook-Kontakte von der App-Auswahl ausgenommen sind.
Anmerkung: In einer vorherigen Version dieses Artikels haben wir die App versehentlich "Bang Your Friends" genannt. Tatsächlich heißt sie "Bang With Friends". Wir haben den Fehler korrigiert.