Neue Funktion Facebook lässt nach Beziehungsstatus fragen

Sag, warum bist du Single? Facebook führt einen neuen Button ein, mit dem Nutzer nach dem Status von Beziehungen fragen können. Das Netzwerk geht nicht zum ersten Mal gegen Geheimniskrämer vor.
Facebook-Chef Zuckerberg (Archivbild): Frage nach den romantischen Verhältnissen

Facebook-Chef Zuckerberg (Archivbild): Frage nach den romantischen Verhältnissen

Foto: ROBERT GALBRAITH/ REUTERS

Als ob Facebook nicht schon genug Fragen aufwerfen würde, kommt jetzt eine dazu: die nach dem Beziehungsstatus. Einige Nutzer sehen auf den Profilseiten ihrer Freunde nun einen Button, mit dem sie gezielt nachfragen können. Wer drauf klickt, kann einen Grund angeben, warum er nach dem Status der Beziehung fragt.

Als Antwort steht dem Befragten eine Liste möglicher Status zur Auswahl - und sonst nichts. Der "Fragen"-Button ist in Wirklichkeit eine Aufforderung zur Klärung der romantischen Verhältnisse.

Mit der Funktion versucht Facebook, Intimwissen abzufragen, ohne allzu gruselig zu wirken. Dass Facebook Erkundungsarbeit an den Freundeskreis eines Mitgliedes ausgliedert, war schon vergangenes Jahr aufgefallen. Damals bat es seine Kunden, anonyme Freunde um die Herausgabe ihrer echten E-Mail-Adresse  zu bitten; zuvor schon sollten weniger auf Anonymität bedachte Kunde ihre restriktiveren Bekannten verpetzen.

Aber das war nur der Anfang, erklärte Facebooks PR-Abteilung schon Anfang das Jahres. In einer E-Mail an "Readwriteweb"  hieß es im Januar: "Mit Hilfe dieser Funktion können deine Freunde ganz leicht Informationen erfragen, die noch nicht in deinem Profil stehen. Zum Beispiel könnten sie nach deiner Arbeitsstelle oder deiner E-Mail-Adresse fragen."

Nach und nach rollt Facebook nun diese Frage-Funktion auch für den Beziehungsstatus unter Mitgliedern aus. In hier untersuchten Profilen gibt es diese Frage-Möglichkeiten schon für Arbeitsplatz, Wohnort und Schule.

Diese Fragen sollen zunächst fixer Bestandteil des persönlichen Profils werden, hieß es bei Facebooks PR-Agentur in Deutschland. Alle Informationen, die noch nicht von Mitgliedern selbst angegeben wurden, können nun von deren Freunden erbeten werden. Man könne aber jederzeit angeben, wer genau diese Information dann auch zu sehen bekäme. Informationen, deren Angabe explizit verneint wurde, können auch nicht von Freunden angefragt werden.

Facebook demonstriert hier trotzdem, wie man jemandem eigentlich geschützte Informationen abverlangt. Dass dies über den Freundeskreis geschieht, erinnert an Tricks von Internet-Betrügern, die den Vertrauensvorteil der Freunde eines Opfers gegen das Opfer verwenden.

kno
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