Facebook-Chef über NSA-Spionage "Die Regierung hat es vergeigt"

Facebook-Chef Zuckerberg auf Tech-Konferenz: "Das war echt übel"
Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFPSan Francisco - Die NSA-Affäre lastet auf den US-amerikanischen Internetunternehmen - und sie wehren sich mit öffentlichen Stellungnahmen. Ungewöhnlich kritisch hat sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einem Interview auf der Technologiekonferenz "Disrupt" in Kalifornien über die Internetspionage des US-Geheimdienstes NSA geäußert: "Ich denke, die Regierung hat es vergeigt", sagte er in San Francisco. Als Regierungsvertreter erklärt hätten, man spioniere ja keine Amerikaner aus, sei das für ein weltweit tätiges Unternehmen wie Facebook nicht gerade hilfreich gewesen. "Das war echt übel."
"Es ist mein Job und der von Facebook, alle zu schützen, die Facebook nutzen", sagte Zuckerberg. Er wünsche sich, dass die Regierung von sich aus mehr dazu beitrage, die Sache aufzuklären. Facebook und andere Internetkonzerne wie Yahoo , Microsoft und Google fordern in der Öffentlichkeit und mit Klagen vor einem Geheimgericht, dass sie den Umfang der geheimdienstlichen Anfragen bekanntgeben dürfen. Die Internetfirmen fürchten einen Vertrauensverlust bei den Nutzern und damit letztlich geschäftliche Einbußen.
Auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer griff die US-Regierung scharf an: "Wenn du dich nicht fügst, ist es Landesverrat", hatte Mayer zuvor auf derselben Konferenz gesagt, die von der Technologie-Website TechCrunch veranstaltet wurde. "Wir halten bei Anfragen dagegen", versicherte sie. Mayer zeigte sich bei dem Thema aber insgesamt zurückhaltender als Zuckerberg. Bislang hatten sich vor allem die Chefjustiziare der Internetfirmen zur Internetspionage geäußert.