Festplatten-Mangel Nix zu Löschen auf Daten-Löschparty
Man muss schon von einem Scheitern der Daten-Löschparty sprechen, die am Samstag in einer Galerie in Los Angeles stattfand. Die Wiener Künstlergruppe Monochrom hatte es bei ihrem Projekt "Experience the Experience" unter anderem auf Festplatten und andere Magnetspeicher abgesehen.
"Monochrom wird alle Datenträger löschen, die sich auftreiben lassen", hieß es in der Ankündigung für die Magnetismus-Party. Spaß hatten alle Beteiligten - das kann man den inzwischen ins Web gestellten Fotos entnehmen. Der Informations-Overkill blieb jedoch unbezwungen. Schuld waren vor allem die Bewohner von Los Angeles, die anstatt scharenweise mit Festplatten zur Party zu kommen, ihre Daten lieber für sich behielten und überwiegend zu Hause blieben.
Gelöscht wurde im Grunde nur museumsreifer Elektronikschrott, etwa eine ziemlich betagte 1-Gigabyte-Festplatte, 13 3,5-Zoll-Disketten, eine Audiokassette sowie acht Zip-Disketten. Hinzu kamen eine Schlüsselkarte der Hotelkette "Comfort Inn" und vier Magnetkarten-Führerscheine der Bundesstaaten Kalifornien und Nevada.
A magnet a day keeps the iPod away
Als wertvollstes Objekt der künstlerischen Zerstörungsaktion erwies sich ein iPod der 4. Generation mit 40 Gigabyte Speicher. Nach der Spezialbehandlung mit einem Magneten zeigte das Display nur noch ein Ordnersymbol an, das mit einem Ausrufezeichen versehen war. Kommentar von Monochrom: "A magnet a day keeps the iPod away"
Die Künstler hatten sich zuvor kundig gemacht, welcher Magnet-Typ die besten (Lösch-)Ergebnisse liefern würde. Schließlich entschieden sie sich für einen Dauermagneten der Legierung NdFeB, bestehend aus Neodym, Eisen und Bor. In einem Elektrofachmarkt erstanden sie das Equipment für 23 Dollar.
Als nächstes planen die Österreicher eine maßstabsgetreue Rallye durch das Sonnensystem. Sie soll am 25. Juni in der Wüste Kaliforniens als illegales Weltraumrennen starten. Autos werden an einer vier Meter großen Kugel losfahren, der Sonne. Ziel ist Pluto, entsprechend dem Maßstab etwa 30 Kilometer davon entfernt und nur einen Zentimeter groß. Planetenforscher würden die Pluto-Jagd kommentieren, kündigten die Künstler an.