Social Media Gema macht Stimmung gegen Kritiker

Protest gegen die Gema (am 25. August in Berlin): Tarifreform erzürnt Musikfans
Foto: Jörg Carstensen/ dpaAm Donnerstag soll in mehreren Städten gegen die Musik-Verwertungsgesellschaft Gema protestiert werden. Grund ist die umstrittene Tarifreform, nach der einige Clubs künftig deutlich mehr Abgaben zahlen sollen. Die Gema geht in einem internen Newsletter an ihre Mitglieder auf solche Proteste ein. In der E-Mail, die aus dem Juni stammen soll, heißt es zu den angekündigten Demonstrationen:
"Ein rechtliches Vorgehen der Gema dagegen ist - auch wenn von den Organisatoren vielfach mit falschen und polemischen Behauptungen gearbeitet wird - aufgrund des grundgesetzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich."
Die Gema geht auch davon aus, dass die Proteste im Netz zunehmen. Um die zu kontern, werde eigens ein "Backup-Team" eingerichtet, das sich zur Wehr setze. Aufgabe dieses Teams soll sein, mit "lancierten Medienberichten" die Debatte zu "versachlichen". Gerade die Dynamik in Social Media erfordere, dass "schnell und schlagkräftig Posts und Tweets kommentiert" würden.
Gegenüber dem IT-News-Portal "Golem" bestätigte eine Sprecherin der Verwertungsgesellschaft die Authentizität des Textes, der von der hauseigenen PR-Abteilung an 33.000 E-Mail-Adressen versandt worden sein soll . Immerhin scheinen die Gema-Verantwortlichen tatsächlich in der elektronischen Gegenwart angekommen zu sein. Dem Vernehmen nach soll es sich um das erste Mal handeln, dass die Gema mit ihren Mitgliedern mittels E-Mail kommunizierte .
Wie diese Lancierung und Steuerung konkret aussehen sollen, wurde in dem Schreiben nicht näher erläutert. Auf Anfrage teilte die Gema mit, dass für Donnerstag und Freitag ein zusätzlicher Mitarbeiter den Social-Media-Dienst unterstützen werde. Der bestehe sonst in der Regel aus einer Person. Gema-Mitarbeiter kommentieren auch bisher schon Posts auf Facebook und Blogeinträge, um für die Position der Verwertungsgesellschaft zu werben.