Pakt mit Verlagen Google investiert 150 Millionen Euro in Journalismus in Europa

Google will sein angespanntes Verhältnis zu den Verlagen in Europa verbessern - und lässt sich das einiges kosten. Der Internetriese will digitalen Journalismus in den kommenden drei Jahren mit 150 Millionen Euro fördern.
Google-Standort Zürich: Internetriese schließt Pakt mit Verlagen

Google-Standort Zürich: Internetriese schließt Pakt mit Verlagen

Foto: ARND WIEGMANN/ REUTERS

Der Internetkonzern Google will Innovationen im digitalen Journalismus in Europa vorantreiben. Dafür investiert das Unternehmen in den kommenden drei Jahren 150 Millionen Euro.

Die Aktivitäten laufen unter dem Namen "Digital News Initiative", Initiative für digitale Nachrichten. Zum Start sind acht renommierte Medien beteiligt:

Auch drei internationale Journalisten-Vereinigungen sind dabei.

Die Initiative soll auch für andere Medien offen sein. Für den Innovationsfonds könne sich jeder bewerben, hieß es, auch reine Online-Medien oder Start-ups.

Mit den geplanten Investitionen will Google offenbar sein angespanntes Verhältnis zur Medienbranche verbessern. Denn seit Jahren gibt es in mehreren europäischen Ländern Streit um die Frage, ob Google den Verlegern Geld bezahlen muss, wenn kleine Fragmente - sogenannte Snippets - ihrer Artikel in der Nachrichten-Suchmaschine Google News anzeigt werden.

Es gebe verständliche Diskussionen darüber, wie hochwertiger Journalismus im digitalen Zeitalter weitergeführt werden könne, sagte Google-Manager Carlo D'Asaro Biondo. "Google wird Hand in Hand mit Verlegern und Organisationen arbeiten, um zu helfen, nachhaltigere Modelle für Nachrichten zu entwickeln."

Dazu soll die gemeinsame Arbeitsgruppe dienen, der zu Anfang die acht Gründungsmitglieder der Initiative angehören. Sie wollen sich mit Google darüber austauschen, wie Bedürfnisse von Verlegern stärker in den Google-Produkten berücksichtigt werden können.

Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur für den Bereich "Digitale Medien" bei der "FAZ", twitterte nach Bekanntgabe der Initiative: "Wir sind skeptisch optimistisch."

syd/dpa
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