
Neue Google-Funktion: Städte in 3D
In 3D und offline Google verbessert seinen Kartendienst
San Francisco - Google hat am Mittwoch eine Reihe von Verbesserungen für seine digitalen Kartendienste angekündigt. Dazu gehören 3-D-Darstellungen von Großstädten in der Mobilversion des Satellitenbild-Dienstes Google Earth. Das sagte der zuständige Manager Brian McClendon in San Francisco. Bis Ende des Jahres sollen Metropolregionen mit einer Gesamtbevölkerung von 300 Millionen Menschen in dreidimensionalen Ansichten erkundet werden, vor allem in den USA, aber auch in Europa.
Die 3-D-Bilder werden den Angaben zufolge mit Hilfe eigener Flugzeuge aufgenommen, die Tausende Bilder von Städten aus der Vogelperspektive schießen. "Wir versuchen die Illusion zu erzeugen, dass Sie über die Stadt fliegen", sagte Peter Birch, der Entwicklungschef von Google Earth.
Einen Beitrag zu größerer Genauigkeit der geografischen Daten sollen auch die Nutzer leisten: Dazu hat Google 2008 die Software Map Maker entwickelt, welche die einfache Erfassung und Übermittlung von Kartendaten ermöglicht. Die Anwendung ist nun auch in Südafrika und Ägypten verfügbar und wird in den nächsten Wochen in zehn weiteren Ländern eingeführt, darunter Österreich, Belgien, Dänemark, Liechtenstein, Luxemburg und die Schweiz. Deutschland soll im Sommer folgen.
Auf Handys mit dem Google-System Android sollen die digitalen Karten künftig auch offline verfügbar sein, etwa wenn in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Internetverbindung vorhanden ist. Diese Funktion werde in den nächsten Wochen in mehr als hundert Ländern eingeführt. Für den Panoramadienst Google Street View kündigte das Unternehmen einen sogenannten Trekker an, eine Kamera in einem Spezialrucksack, die auch außerhalb von Straßen Ansichten der Umgebung aufnimmt - als Beispiel nannte McClendon den Grand Canyon.
Googles Ankündigung dürfte auch eine Reaktion auf Pläne des Rivalen Apple sein. Apple wird am Montag bei der internationalen Entwicklerkonferenz WWDC neue Produkte vorstellen, darunter Gerüchten zufolge auch einen eigenen Kartenservice. Bisher hatten Nutzer von mobilen Apple-Geräten wie dem iPhone standardmäßig Google-Karten zur Verfügung.
Die Gerüchte, dass Apple eine eigene Version digitaler Karten vorstellen wird, hatten sich diese Woche verdichtet, nachdem das Unternehmen diverse Zukäufe getätigt hatte. 2009 kaufte Apple die Firma Placebase, die ein Google-Maps-ähnliches Kartenprodukt herstellt. In den Jahren danach übernahm Apple zudem die kanadische Firma Poly9 und C3 Technologies. Beide Start-ups haben sich durch digitale Karten in 3D einen Namen gemacht.