US-Prominente im Visier
Acht junge Männer wegen Handy-Hacks festgenommen
In England und Schottland haben Ermittler acht mutmaßliche Cyberkriminelle festgenommen. Sie sollen die Handys von Prominenten gehackt und unter anderem Kryptowährungen gestohlen haben. Die Beute: rund 100 Millionen Dollar.
Handynutzer: Vor dem sogenannten SIM-Swapping warnen Sicherheitsexperten schon lange
Foto: Eva Blanco / imago images/Westend61
Im Zuge internationaler Polizeiermittlungen ist ein Hackerring zerschlagen worden, der über Zugriffe auf die Mobiltelefone von Tausenden Menschen, darunter mehreren Prominenten, Kryptowährung in beträchtlichem Wert erbeutet haben soll. Wie die britische nationale Kriminalbehörde (NCA) am Mittwoch mitteilte, sind in England und Schottland am Dienstag acht junge Männer festgenommen worden. Sie sollen durch ihre Angriffe an Digitalwährung wie Bitcoins im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar gekommen sein, wie Europol in Den Haag mitteilte.
Zuvor war laut Europol-Angaben bereits je ein Tatverdächtiger in Belgien und auf Malta festgenommen worden. Alle zehn Festgenommenen sollen derselben kriminellen Gruppierung angehören. An den mehr als ein Jahr dauernden Ermittlungen waren Ermittler in fünf Ländern beteiligt.
Die 18 bis 26 Jahre alten Männer sollen mit sogenannten SIM-Swapping-Angriffen teilweise die Kontrolle über die Smartphones von Sportlern, Musikern und Influencern erlangt und etwa Bankdaten, persönliche Informationen und Social-Media-Accounts missbraucht haben. Welche Prominenten betroffen waren, ist bisher nicht bekannt. Und auch wie die Täter an die Kryptowährungen gelangten, geht aus der Mitteilung von Europol nicht hervor.
Eine bekannte Masche
Bei SIM-Swapping-Angriffen werden die SIM-Karten der Betroffenen deaktiviert und die zugehörigen Handynummern auf ein anderes Gerät übertragen. Eines der bekanntesten Opfer einer solchen Attacke in der Vergangenheit war 2019 Twitter-Chef Jack Dorsey.
Die britische National Crime Agency arbeitete bei ihren Ermittlungen mit US-Behörden wie dem FBI und dem Geheimdienst zusammen. In einigen Fällen sei es gelungen, die Opfer zu kontaktieren, bevor Schaden angerichtet werden konnte, hieß es von den Behörden.