Cyberattacke Hacker dringen in Computer der OSZE ein

Hacker haben sich Zugang in das Computersystem der OSZE verschafft. Vermutungen, dass eine russische Gruppe dahinter steckt, nannte eine Sprecherin der Organisation Spekulation.
OSZE-Tagung in Hamburg

OSZE-Tagung in Hamburg

Foto: Bodo Marks/ dpa

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist eigenen Angaben zufolge Opfer eines Hackerangriffs geworden. Mitarbeiter hätten die "schwere" Cyberattacke Anfang November entdeckt, sagte eine Sprecherin. Den Hackern sei es gelungen, in das IT-Netzwerk der Organisation einzudringen. Inzwischen sei die Gefahr gebannt.

Einen Bericht der französischen Zeitung "Le Monde", wonach eine russische Gruppe hinter dem Angriff stehe, bezeichnete sie als Spekulation. "Le Monde" berichtete unter Berufung auf westliche Geheimdienstkreise, dass die Gruppierung APT28 für die Attacke verantwortlich sei.

Die auch unter den Namen Pawn Storm, Sofacy oder Fancy Bear bekannte Organisation wird auch hinter anderen großen Hackerangriffen vermutet und soll Verbindungen zu russischen Geheimdiensten haben.

Dabei handle es sich um die gleiche Gruppe, die auch die Demokratische Partei in den USA im Wahlkampf ausgespäht habe, sagte der Geheimdienstler der Zeitung. Die US-Geheimdienste werfen Russland Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl durch Hackerangriffe vor.

Die OSZE-Sprecherin wollte sich nicht zu möglichen Hintergründen der Cyberattacke äußern. Experten hätten jedoch ermittelt, wie die Hacker in das OSZE-Netzwerk eingedrungen seien und wohin die gestohlenen Daten dann geflossen seien.

Die OSZE ist eine Nachfolgeorganisation der zu Zeiten des Kalten Krieges gegründeten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Hauptaufgaben der 57 Mitglieder zählenden Organisation sind Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, die Wahrung von Demokratie und Menschenrechten sowie Wahlbeobachtung.

Derzeit ist sie mit rund 700 Beobachtern im Osten der Ukraine vertreten, wo prorussische Separatisten seit Frühjahr 2014 gegen die Regierung in Kiew kämpfen.

brt/Reuters/AFP
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