Tiere auf Instagram Oh, wie süß. Und oh, wie wertvoll
Der Besitzer verdient das Geld, schafft das Futter ran und hat bei Bedarf Streicheleinheiten zu verteilen: So in etwa lassen sich die Anforderungen zusammenfassen, die Haustiere an ihr Herrchen oder Frauchen haben dürften.
Und weil nicht nur jede Mutter glaubt, das schönste Kind zu haben, sondern auch jeder Haustierbesitzer denkt, das süßeste Tier sei das eigene, landen millionenfach Fotos von Haustieren auf Instagram.
Manche der tierischen Accounts sind so beliebt, dass sich die Rollen zwischen Haustier und Besitzer sogar umkehren: Einige Haustiere avancieren in den sozialen Netzwerken zu echten Stars, und die Besitzer können vom Geld leben, das ihre Tiere nach Hause bringen.
In den meisten Fällen halten die überwiegend vierbeinigen Mitbewohner einfach als dankbares Fotomotiv für ihre Besitzer her. Momentan sorgt allerdings auch eine Katze für Aufsehen, die schon weiter gehend in ihre Außendarstellung auf Instagram eingebunden ist: Angeblich drückt sie selbst auf den Auslöser (siehe Bild oben).
Die Katzen-Selfies gingen vom Instagram-Account des Besitzers Yorem Ahm aus viral. Dem amerikanischen Nachrichtenportal ABC News erklärte Ahm, das Manny genannte Tier sei ihm zugelaufen und lebe mit drei weiteren Katzen und vier Hunden bei ihm. Die sind auch häufig im Hintergrund der Katzen-Selfies zu sehen. Es sieht dann fast so aus, als sei Manny der Anführer einer Tiergang aus Hunden und Katzen.
Echt oder Fake?
Die Fotos wirken tatsächlich so, als würde zum Auslösezeitpunkt die Katze ihre Pfote auf den Auslöser drücken. Wie genau die Katze die Bilder macht, verrät der Besitzer aber nicht. Ahm sagte lediglich, dass alle Fotos mit einer GoPro-Kamera geknipst werden. Egal ob die Bilder tatsächlich echt sind oder ob doch nachgeholfen wurde: Daraus könnte sich ein lukratives Geschäftsmodell ergeben.
Wie das funktioniert, macht zum Beispiel der Besitzer der Katze Sam vor. Der Kater aus New York hat 185.000 Abonnenten und einen eigenen Onlineshop. Dort kann man den Katzenkopf abgedruckt auf T-Shirts, Taschen und Handyhüllen kaufen. Was an Sam so besonders sein soll, steht schon im Namen des Katzen-Instagram-Accounts: Samhaseybrowes . Sam hat Augenbrauen, zumindest sieht seine Fellzeichnung so aus, als hätte er welche.
Dass man mit einer lustig aussehenden Katze reich werden kann, ist spätestens seit Grumpy Cat bekannt. Die griesgrämig dreinblickende Katze ist wohl das berühmteste Internet-Tier der Welt. Sie schaffte es sogar als Wachsfigur zu Madame Tussauds. Ihre Besitzer sind mittlerweile Multimillionäre.
Es muss nicht immer eine Katze sein
Auch andere Tierarten sind zu Instagram-Berühmtheiten aufgestiegen: Da ist zum Beispiel Darcy, das Igelweibchen in Japan. In ihrem Namen wurde sogar ein Buch veröffentlicht, ihr Account hat 363.000 Abonnenten .
Der Tod von Darcy 2014 stellte Besitzer Shota Tsukamoto vor eine schwierige Aufgabe: Wie weitermachen ohne das berühmte Haustier? Die Lösung: Ein Ersatz musste her. Und so folgte auf Darcy der Hase Enid, aber an den Erfolg seiner verstorbenen Vorgängerin konnte Enid nie anknüpfen. Er brachte es nur auf etwas mehr als 22.000 Abonnenten.
Offenbar zu wenig Instagram-Ruhm für Besitzer Tsukamoto. Er kehrte zu seiner Erfolgstierart, dem Igel, zurück und präsentierte vor einem halben Jahr Matthew. Obwohl Matthew ähnlich niedlich ist wie Darcy und die Fotos denen von Darcy zum Verwechseln ähneln, verläuft auch Matthews Instagram-Karriere bisher eher enttäuschend: Mit gut 20.000 Abonnenten liegt der neue Igel sogar noch hinter dem Hasen. Erfolg ist einfach nicht planbar, das gilt wohl auch für Instagram-Tiere.
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