ALS-Netzhype Ice Bucket Challenge lässt Obama kalt

Wer derzeit eine gute Tat vollbringen möchte, gießt sich für eine Stiftung Eiswasser über den Kopf. Doch US-Präsident Obama ziert sich. Ihn hatte die 86-jährige Ethel Kennedy für die Teilnahme an dem Kontest nominiert - nachdem sie sich selbst mit eiskaltem Wasser begossen hatte.
Präsident Obama: Keine Lust auf eisiges Wasser

Präsident Obama: Keine Lust auf eisiges Wasser

Foto: AP/dpa

Edgartown - George W. Bush machte nur unfreiwillig mit, und auch sein Nachfolger als US-Präsident hat keine Lust auf kaltes Wasser: Barack Obama beteiligt sich nicht an der Ice Bucket Challenge, dem derzeitigen Netzhype. Die ungewöhnliche Wohltätigkeitsaktion zielt darauf, dass sich möglichst viele Prominente mit eiskaltem Wasser übergießen, möglichst viele Videos davon im Netz zu verbreiten - und so neue Spender für eine Stiftung zur Bekämpfung der Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) zu rekrutieren.

Obama ließ sich zumindest auf diesen Teil der Aktion ein: Er will der Stiftung eine Summe zukommen lassen, meldet die Nachrichtenagentur AP. Dass Obama überhaupt in die Kampagne geriet, verdankt er Ethel Kennedy: Die 86-Jährige aus dem ruhmreichen Kennnedy-Clan hat Obama für die Teilnahme an dem Kontest nominiert - nachdem sie sich selbst vor der Kamera mit eiskaltem Wasser begossen hatte.

Denn das ist Teil der Regeln der Wohltätigkeitsaktion, die sich seit mehr als zwei Wochen in den sozialen Netzwerken verbreitet: Ein Herausgeforderter leert einen Eimer mit Eiswasser über sich und darf dann weitere Menschen nominieren, die binnen einen Tages dasselbe tun müssen. Wer sich weigert, soll 100 Dollar an die ALS-Stiftung spenden. Bislang sollen so schon 40 Millionen Dollar zusammen gekommen sein.

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"Ice Bucket Challenge": Kübelweise Eiswasser

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Ganz überraschend kam Obamas Absage allerdings nicht, denn hohe US-Beamte etwa dürfen an der Aktion auch nicht teilnehmen: Das Außenministerium hat laut der Nachrichtenagentur AP Botschaftern und hochrangigen Vertretern der USA im Ausland ein Mitmachverbot auferlegt. Das öffentliche Amt dürfe nicht für private Anliegen genutzt werden, teilte die Behörde mit - "unabhängig davon, wie sehr es die Sache wert wäre".

Andere Prominente haben sich indes in Scharen an der Aktion beteiligt: Fußball-Profi Marco Reus nominierte etwa Schlagersängerin Helene Fischer, und auch Microsoft-Pionier Bill Gates und Popstar Lady Gaga haben sich beteiligt. In Deutschland begossen sich zudem unter anderem Matthias Schweighöfer und Natascha Ochsenknecht mit Eiswasser. Von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist hingegen nicht bekannt, ob sie in irgendeiner Form die Aktion unterstützt: "Ich bitte um Verständnis, dass wir grundsätzlich nicht darüber berichten, wem die Bundeskanzlerin persönlich Geld spendet", schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter.

mxw/AP/dpa/AFP
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