Individuelle Benachrichtigungen Facebook lässt sich Newsfeeds patentieren

Wieder hat das US-Patentamt zugeschlagen: Die Beamten haben Facebook ein Patent auf automatische Benachrichtigungen innerhalb sozialer Netzwerke zugesprochen. Eine Entscheidung, die Diskussionen provoziert: Schließlich nutzen längst auch andere soziale Netzwerke diese Funktion.
Newsfeed-Patent: Das könnte für Twitter, StudiVZ und Co. ärgerlich werden

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San Francisco - Facebook hat vom US-Patentamt (USPO) ein Patent auf automatische Benachrichtungen über Nutzeraktivitäten in sozialen Netzwerken zugesprochen bekommen. Das Unternehmen zeigte sich am Freitag (Ortszeit) "erfreut" über die Entscheidung des US-Patentamtes. In dem Patentantrag, der bereits im Jahr 2006 eingereicht wurde, beansprucht Facebook die Erfindung einer Funktion für sich, mit der in Online-Netzwerken sogenannte Newsfeeds über die Aktivitäten von befreundeten Nutzern angezeigt werden können.

Derartige Feeds werden dafür genutzt, um miteinander verbundene Mitglieder solcher Netzwerke darüber zu unterrichten, wenn einer ihrer Online-Freunde beispielsweise einen neuen Kommentar oder neue Links gepostet hat. Sie verbreiten Mitteilungen wie "Kurt hat ein neues Bild in seiner Galerie eingestellt" oder "Anna hat Kurts Foto kommentiert".

Das Patent mit der Nummer 7,669,123  (Dynamically providing a news feed about a user of a social network) dürfte für einige Aufregung in der Branche sorgen, da auch andere soziale Netzwerke wie Twitter und MySpace solche Newsfeeds nutzen. Das deutlichste Unterscheidungsmerkmal ist dabei die jeweilige Bezeichnung. Während Facebook seine Feeds beispielsweise als Activityfeed betitelt, werden solche Nachrichten bei StudiVZ Buschfunk genannt.

Ob oder welche Pläne Facebook hat, sein Patent gegenüber Konkurrenten durchzusetzen, ist bisher allerdings noch unklar. Sicher dürfte sein, dass die Rechtsabteilungen der Konkurrenz die Patentschrift bereits Wort für Wort nach Schlupflöchern und Spitzfindigkeiten abklopfen, um sich für eventuelle Auseinandersetzungen vor Gericht zu rüsten.

Facebook selbst erklärte in einer Stellungnahme, die Einführung der Newsfeeds 2006 sei "ein Wendepunkt in der Facebook-Geschichte" gewesen und habe "die Art, wie Millionen Menschen die Informationen auf der Facebook-Seite konsumierten, verändert". Stellungnahmen der Newsfeeds nutzenden Konkurrenz sind bisher ausgeblieben.

mak/AFP

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