International koordinierte Aktion 300 Razzien gegen Raubkopierer

Zeitparallel schlugen die Fahnder zu, durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräume: In fünf europäischen Ländern gingen heute die Fahnder gegen Raubkopierer vor.

Im Kampf gegen die Raubkopiererszene sind am Dienstag bei einer internationalen Razzia mehr als 300 Orte in Deutschland, Österreich, Holland, Polen und Tschechien durchsucht worden. Mit rund 200 Durchsuchungen lag der Schwerpunkt der Aktion in Deutschland. Die etwa 30 Hauptverdächtigen werden beschuldigt, in großem Umfang gegen das Urheberrecht verstoßen zu haben, wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GUV) in Hamburg mitteilte.

Beschlagnahmt wurden Internetserver, die den Ursprung für die massenhafte Verbreitung illegaler Kopien von Filmen, Computerspielen und Musik darstellen. Auslöser der Durchsuchungsaktion waren umfangreiche Ermittlungen der GVU.

Wie ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg in Stuttgart mitteilte, lagen der Aktion drei größere Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften Ellwangen, Düsseldorf und Frankfurt am Main wegen Verstößen gegen das Urheberrecht zu Grunde. Ob es zu Festnahmen kam, ließen die Ermittler zunächst offen.

Ermittelt werde aber nicht nur gegen mehr als 200 mutmaßliche Angehörige der Raubkopierer-Szene, sondern auch gegen Internet-Zugangsanbieter, berichteten die Ermittler in Düsseldorf. Zu Hausdurchsungen war es im gesamten Bundesgebiet außer dem Saarland gekommen, die meisten Aktionen jedoch konzentrierten sich auf NRW.

Die Verdächtigen sollen in zahlreichen Fällen Spielfilme, Musik, Spiele und Computerprogramme bereits vor der Markteinführung unrechtmäßig kopiert und im Internet zum Herunterladen bereitgestellt haben. Die Ermittler beschlagnahmten Computer, Laptops, Datenträger und Schriftstücke. Die Ermittlungen dauern an.

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