Internet Telekom kündigt milliardenschweren Netzausbau an

Telekom-Logo: Konzern setzt auf schnelles DSL
Foto: PATRIK STOLLARZ/ AFPBerlin - Die Deutsche Telekom hat für die kommenden Jahre massive Investitionen in ihr Netz angekündigt. In diesem Jahr sollen 3,4 Milliarden Euro in den Ausbau fließen. Für die Jahre 2014 und 2015 hat der Konzern dann Investitionen von 4,1 und 4,3 Milliarden Euro eingeplant. Das sei mehr als die Wettbewerber zusammen, so Konzernchef René Obermann am Dienstag in Berlin.
In den nächsten Jahren sollen rund 10.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Der Ausbau des Netzes mit Glasfaser ist eine Voraussetzung, um die Geschwindigkeit von DSL-Anschlüssen mit Hilfe der Vectoring-Technologie auf 100 MBit pro Sekunde verdoppeln zu können. Dabei wird ein Haushalt über herkömmliche Leitungen an einen Verteilerkasten angeschlossen, von dem aus es über Glasfaser weiter geht.
Rund 24 Millionen Haushalte sollen bis 2016 an dieses Netz angeschlossen sein. Voraussetzung für die Vectoring-Technik ist allerdings, dass die Telekom die bestehende Kupferleitung vom Verteilerkasten bis zum Hausanschluss exklusiv nutzen kann. Die Bundesnetzagentur hat dies unter Auflagen erlaubt. Bisher muss die Telekom ihre DSL-Anschlüsse an Wettbewerber vermieten.
Zu den Auswirkungen des Netzausbaus für die "Tempo-Bremse", die ab 2016 greifen soll, wenn Festnetz-Kunden bestimmte Daten-Obergrenzen überschreiten, äußerten sich die Telekom-Manager erst auf Journalisten-Nachfrage. Es werde nach wie vor auch "echte" Flatrates geben, betonte Obermann. Man könne jetzt allerdings noch nicht über Preise des Jahres 2016 sprechen. Gegen die Drosselpläne hatten Zehntausende unterschrieben.
Beim schnellen LTE-Mobilfunk will die Telekom die Abdeckung von derzeit 40 Prozent zum Jahr 2015 auf 60 Prozent ausbauen. In Hamburg soll als Pilotprojekt der Ausbau von W-Lan-Netzen in Innenstädten ausprobiert werden. Auch die Züge der Deutschen Bahn sollen aufgerüstet werden: Künftig soll es in 255 statt 70 Zügen W-Lan geben.