Erdölanlagen Iran berichtet von Schadsoftware-Funden

In zwei iranischen Fabriken zur Erdölverarbeitung wollen Sicherheitsexperten Schadprogramme entdeckt haben. Die Software war offiziellen Angaben zufolge aber nicht aktiv.
Ölraffinerie in Mahshahr, Iran (Archivbild)

Ölraffinerie in Mahshahr, Iran (Archivbild)

Foto: HASAN SARBAKHSHIAN/ ASSOCIATED PRESS

Nach Bränden in einer iranischen Erdölraffinerie haben Sicherheitsexperten untersucht, ob dahinter Computerschädlinge stecken könnten. In zwei Anlagen habe man dabei Schadsoftware entdeckt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur INRA unter Berufung auf einen hohen Offizier.

Die Malware sei nicht aktiv gewesen und habe keine Rolle bei den untersuchten Bränden gespielt, hieß es weiter. Man habe "industrielle Schadsoftware gefunden und die nötigen Schritte zur Beseitigung eingeleitet", sagte Gholamreza Jalali, Chef der iranischen Zivilverteidigung gegenüber INRA.

Nach mehreren Bränden in der Raffinerie Bu Ali Sina hatte Irans National Cyberspace Council eine Untersuchung angeordnet, um zu klären, ob Angriffe auf Computer dahinter stecken.

Irans Erdölministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass die meisten Brände mit einer Reduzierung der Sicherheitskontrollen zusammenhängen. Die jüngst privatisierten Ölfirmen hätten ihre Budgets gekürzt - auch zulasten der Sicherheit.

Im Jahr 2010 hatte der Computerwurm Stuxnet weltweit für Aufsehen gesorgt. Er war von einer weißrussischen Sicherheitsfirma entdeckt worden und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre lang unentdeckt agiert. Als Angriffsziel wurden damals die iranischen Anlagen zur Urananreicherung in Natanz identifiziert.

Unbemerkt hatte der Wurm dort die Steuerung von Uran-Zentrifugen manipuliert und möglicherweise Tausende der Hightech-Maschinen durch leichte Änderungen der Umdrehungsgeschwindigkeit zerstört. Als Urheber der Software gelten die USA und Israel.

hda/Reuters
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