Krypto-Kriminalität Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: SPIEGEL ONLINE

haben Sie schon "Blade Runner 2049" gesehen? Falls nicht: Das sollten Sie tun, sofern Sie Science-Fiction-Szenerien auch nur irgendwie reizen. Mich hat der Film von Denis Villeneuve vergangenes Jahr extrem beeindruckt, vor allem die Außenaufnahmen samt riesigen Werbehologrammen und fliegenden Autos blieben mir im Gedächtnis. Insofern hat es mich kaum überrascht, dass sich das "Blade Runner"-Team bei den Oscars nun über zwei Auszeichnungen freuen konnte, in den Kategorien "Beste visuelle Effekte" und "Beste Kamera". Die sind absolut verdient.

"Blade Runner 2049"

"Blade Runner 2049"

Foto: ddp images/ Capital Pictures

Schade finde ich dagegen, dass der hier im Oktober veröffentlichte Film derzeit in fast keiner deutschen Stadt mehr im Kino läuft, denn er begeistert umso mehr, je größer die Leinwand ist. Und im Fall von "Blade Runner 2049" fand ich ausnahmsweise auch die 3D-Effekte gelungen, die nun immerhin in eine 3D-Blu-ray-Version des Films eingearbeitet wurden.

Obwohl er sich mittlerweile auch gut und für vergleichsweise kleines Geld bei Amazon, iTunes und Co. streamen lässt - auf einem Tablet oder Smartphone sollte man den Film beim ersten Mal nicht unbedingt schauen. Das wäre ein wenig schade um manche beeindruckende Aufnahme.

Island: 600 Computer fürs Krypto-Mining verschwunden

Dieses Wochenende machte ein ungewöhnlicher Kriminalfall aus Island weltweit Schlagzeilen: Ungefähr 600 Rechner im Wert von knapp zwei Millionen Dollar sind dort seit Dezember aus Rechenzentren gestohlen worden , interessanterweise Computer, die fürs Mining gedacht waren, also zum Errechnen von Kryptowährungen wie Bitcoin.

"Dies ist ein schwerer Diebstahl in einem bislang unbekannten Ausmaß", zitiert die Nachrichtenagentur AP den Polizeikommissar Olafur Helgi Kjartansson von der Halbinsel Reykjanesskagi, wo zwei der Einbrüche stattfanden. "Alles deutet darauf hin, dass es sich um ein hochorganisiertes Verbrechen handelt."

Die isländische Halbinsel Reykjanesskagi

Die isländische Halbinsel Reykjanesskagi

Foto: imago/ robertharding

Im Zuge der Ermittlungen kam es in Island schon zu elf Festnahmen, zwei Betroffene blieben Freitag zunächst in Gewahrsam. Und laut einer anonymen AP-Quelle hat die Polizei auch schon einen Ansatz, wie sie die verschwundenen Computer wiederfinden will: Sie interessiert sich demnach für den Stromverbrauch im ganzen Land. Die Ermittler hoffen, dass die Diebe sich verraten, indem irgendwo einem Internetanbieter oder Elektriker auffällt, dass es plötzlich einen überraschend hohen Strombedarf gibt.

Festival in Austin: Zukunftsvisionen und Barbecue beim SXSW

Wie werden wir in Zukunft leben - und arbeiten? Diese Frage zieht sich jedes Jahr durch das Festival South by Southwest (SXSW), dessen Tech-Teil namens "Interactive"  diesen Freitag in Austin, Texas, startet. Eine der Keynotes hält dieses Jahr die Unternehmerin Melinda Gates, die mit ihrem Mann Bill die Gates-Stiftung, eine der bekanntesten Wohltätigkeitsorganisationen der Welt, gegründet hat.

Tech-Konferenz SXSW

Tech-Konferenz SXSW

Foto: Larry W. Smith/ dpa

Von den hochkarätigen Vortragenden abgesehen, gibt es übrigens noch einen Grund, warum viele Chefredakteure und Reporter gern nach Austin fliegen: Die teils fantastischen Barbecue-Restaurants der Stadt. Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen: Mit der Aussicht auf ein Beef Brisket am Abend lässt sich ein anstrengender Konferenztag gleich viel leichter durchstehen.

Seltsame Digitalwelt: Theorie versus Praxis

Vergangene Woche habe ich Kurzurlaub an der Ostsee gemacht - eine im Nachhinein mittelgute Idee, am Strand war es im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt. Immerhin gab mir das Wetter Zeit, mir ein Tablet anzuschauen, das in meinem Hotelzimmer lag. Mit ihm ließen sich Getränke aufs Zimmer bestellen, aber auch - und das fand ich gut - alternative Kissen, wenn man das eigene zu weich oder hart findet.

Blöd nur: Als ich mich für ein Kissen entschieden hatte und diesen Wunsch absenden wollte, erschien eine Fehlermeldung. So war es auch bei anderen Tablet-Funktionen: Sie sahen praktisch aus, funktionierten aber nicht wirklich. Während ich nach unten stapfte, um nach meinem Wunschkissen zu fragen, erinnerte mich die Tablet-Idee so an meine Urlaubsplanung: in der Theorie nett, praktisch eher ein Reinfall.

App der Woche: "Trips by Lonely Planet"
getestet von Tobias Kirchner

Foto: Lonely Planet

"Trips by Lonely Planet" funktioniert wie ein soziales Netzwerk für Reisen. Im Mittelpunkt stehen die Erlebnisse der Nutzer. Mit Fotos und Berichten teilen sie ihre Erfahrungen und geben Tipps für andere Urlauber. Der Nutzer kann sich gezielt die beliebtesten Artikel anzeigen lassen und sich für die eigene Reise inspirieren lassen.

Damit jeder etwas findet, gibt es verschiedene Kategorien wie Kultur, Abenteuer oder Road Trips. Eigene Beiträge sind schnell und einfach mit dem Smartphone erstellt und geteilt. Seit Kurzem gibt es "Trips by Lonely Planet" auch für Android-Geräte.

Gratis von Lonely Planet, keine In-App-Käufe: iOS , Android 

Fremdlink: Drei Tipps aus anderen Medien

Eine schöne Woche wünscht Ihnen

Markus Böhm

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