Zweiter großer Fall binnen Tagen Japanische Handelsplattform für Kryptowährungen gehackt

Nach Poly Network wurde nun auch Liquid aus Japan Opfer eines Hackerangriffs. Die Beute: Kryptowährungen in Höhe von umgerechnet 83 Millionen Euro.
Ether-Symbolmünze

Ether-Symbolmünze

Foto: DADO RUVIC / REUTERS

Unbekannte haben die japanische Kryptowährungsbörse Liquid gehackt. Die in Tokio ansässige Handelsplattform teilte am Donnerstag mit , sie habe einen »unerlaubten Zugriff auf einige von Liquid verwaltete Portfolios« entdeckt.

Nach Angaben der in London ansässigen Firma Elliptic  erbeuteten der oder die Täter 69 verschiedene Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether im Gesamtwert von umgerechnet rund 97 Millionen Dollar (gut 83 Millionen Euro). Umgerechnet rund 16 Millionen Dollar konnten mithilfe anderer Plattformen zumindest eingefroren werden. Die Täter können sie also nicht weiter transferieren. Elliptic hilft Liquid beim Aufspüren der gestohlenen Guthaben.

Die Kunden der japanischen Handelsplattform können ihre Krypto-Guthaben derzeit nicht abheben und sollen keine neuen Gelder auf ihre Konten überweisen. Der Handel mit der digitalen Währung wurde indes nicht unterbrochen. Bestehende Einlagen werden vorübergehend in sogenannte »cold wallets« transferiert, also in nicht mit dem Internet verbundene digitale Geldbörsen. Die Plattform untersucht noch, wie der Hack abgelaufen ist.

Legt man die Zahlen von CoinMarketCap  zugrunde, gehört Liquid zu den 20 größten Handelsplattformen für Kryptowährungen der Welt, mit einem Handelsvolumen von zuletzt rund 128 Millionen Dollar in 24 Stunden.

Erst vor rund anderthalb Wochen waren bei einer Attacke auf den US-Dienstleister Poly Network Kryptowährungen im Rekordwert von 613 Millionen Dollar erbeutet worden. Dazu bekannte sich ein Hacker namens »Mr White Hat«, der nach eigenen Angaben aus Spaß handelte. Er versprach nach Angaben von Poly Network, die gesamte Beute zurückzugeben. Noch aber hält er umgerechnet 33 Millionen Dollar zurück. Für weitere 200 Millionen Dollar fehlt noch der private Schlüssel des Hackers, wie CNBC berichtet .

pbe/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren