Unterwegs in den sozialen Medien
Joe Biden hat einen neuen Twitteraccount
Zwar erbt Joe Biden den offiziellen Präsidentenaccount @POTUS, nicht aber die Millionen Follower, die Donald Trump dort hatte. Deshalb bereitet er mit einem neuen Konto den Umzug auf den von Twitter aufgeräumten Platz vor.
Joe Biden mit Smartphone: Sein neuer Twitteraccount hat schon mehr als 400.000 Follower
Foto: Patrick Semansky / AP
Am Donnerstagabend (Ortszeit) hat sich der designierte US-Präsident Joe Biden einen zweiten Twitteraccount eingerichtet. Das Nutzerkonto unter @PresElectBiden sammelt jetzt schon Follower, bevor es von Twitter am 20. Januar in den offiziellen Präsidentenaccount @POTUS (President of the United States) überführt wird. Derzeit folgen etwas mehr als 400.000 Menschen dem neuen Account, wenige Stunden nach dessen Entstehung.
Bisher ist dort nur ein Tweet zu sehen. Er lautet: »Leute – das hier wird der Account für meine offiziellen Pflichten als Präsident werden. Am 20. Januar um 12.01 Uhr wird er in @POTUS überführt. Bis dahin werde ich @JoeBiden verwenden.«
Hintergrund könnte sein, dass Twitter mittlerweile auch offiziell bekannt gegeben hat, dass die offiziellen Regierungsaccounts @POTUS, @VP, @FLOTUS und @PressSec für den Präsidenten, Vizepräsidentin Kamala Harris, Bidens Ehefrau und kommende First Lady Jill sowie Bidens Pressesprecherin Jen Psaki »nicht automatisch die Follower der vorherigen Regierung übernehmen werden«. Bidens Team hatte das bereits im Dezember erfahren.
Einerseits weiß Biden, dass Donald Trump wie kein Präsident zuvor Twitter genutzt hat, um Politik zu machen, mediale Debatten und Ablenkungsmanöver zu starten und direkt zu seinen Wählern zu sprechen. Trump hatte dazu vor allem sein persönliches Konto @realDonaldTrump genutzt, bis es am 8. Januar von Twitter endgültig gesperrt wurde. Er hatte dort zuletzt rund 88 Millionen Follower.
Anders als Trump will Biden offenbar künftig vor allem den offiziellen @POTUS-Account nutzen. Der hat derzeit 33,3 Millionen Follower. Twitters Angaben zufolge werden die aber Benachrichtigungen in der App und andere Hinweise bekommen, mit denen sie »die Option« erhalten, der neuen Regierung zu folgen. Sprich: Viele von ihnen, davon muss Biden ausgehen, werden @POTUS künftig nicht mehr folgen.
Bei der Amtsübergabe Anfang 2017, als verschiedene Twitterkonten von der Obama- an die Trump-Regierung übergingen, wurden die Follower noch nicht gelöscht. Biden hat also einen Nachteil, den er jetzt versucht auszugleichen. Eine Begründung, warum Twitter dieses Mal anders vorgeht, hat das Unternehmen bisher nicht geliefert.