

London - Der Internetunternehmer Kim Schmitz alias Kim Dotcom soll mittellos sein. Das meldet das US-Magazin "Business Insider". Laut dem Magazin wurde der aus Kiel stammende Unternehmer zu der "unBound Digital conference" in London per Skype zugeschaltet. Dort habe er über seine finanzielle Situation berichtet.
"Mein Verteidigungsteam hat gekündigt, nachdem mir das Geld ausgegangen ist", soll er auf der Konferenz gesagt haben. Seine ganzen Geldreserven, insgesamt zehn Millionen Dollar, habe er in seine Verteidigung investiert.
Dotcom ist Gründer des Filehosters Megaupload. Seit 2012 ermittelt das FBI wegen mutmaßlicher Verletzungen des amerikanischen Copyrights gegen ihn. Die Ermittler schlossen die Plattform und beantragten Dotcoms Auslieferung. Der Internetmogul kämpft dagegen und hält sich in Neuseeland auf. Genau ein Jahr, nachdem die Behörden seine Plattform dicht machten, lancierte er eine neue: den Cloud-Speicherdienst Mega. Seine Frau, von der er getrennt lebt, besitzt den neuen Dienst.
Der Unternehmer ist für einen großspurigen und provokanten Lebensstil bekannt. Auf der Skype-Konferenz sagte Dotcom, dass dies allerdings sein letzter öffentlicher Auftritt gewesen sein könnte. Die neuseeländische Regierung könnte seine Mittellosigkeit ausnutzen: Bisher ist er gegen Kaution auf freiem Fuß - nun fürchtet er, dass die Justiz dies widerrufen könnte. Er sei ein leichtes Ziel wegen seines auffälligen Lebensstils. "Es ist schwer, nicht aufzufallen, wenn auf deinen Nummernschildern 'Gott' und 'Stoned' steht. Außerdem bin ich Deutscher und Hollywood liebt deutsche Bond-Bösewichte."
Außerdem wies Dotcom einen Artikel zurück, der ihn als einen einsamen und verlassenen Menschen darstellte, der allein auf seinem riesigen Anwesen hause. "Ich bin ein glücklicher Mann, wegen meiner Kinder. Wenn sie nicht da wären, sähe es viel übler aus."
In Hinblick auf eine mögliche Gefängnisstrafe soll er gesagt haben. "Wenn ich zurück ins Gefängnis gehe, schickt mir Postkarten. Postkarten mit Katzen drauf."
Anmerkung der Redaktion: In die ursprüngliche Fassung dieses Texte hatten sich einige Übersetzungsfehler eingeschlichen. Diese haben wir korrigiert. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.
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Kim Dotcom bei seiner "Internet Pool Party" am 13. April in Neuseeland: "Mein Verteidigungsteam hat gekündigt, nachdem mir das Geld ausgegangen ist."
Hier bei einem Besuch 1999 in Hongkong. Alle seine Reserven von zehn Millionen Dollar hat er nach eigenen Angaben in seine Verteidigung gesteckt.
Dotcom liebte das Leben auf großem Fuß. Hier steht er vor seinem Anwesen in Coatesville, Neuseeland.
Es soll 25 Millionen Dollar gekostet haben.
Dotcom wollte auch in die Politik: Hier mit Ehefrau Mona und Sohn Kimmo beim Picknick mit Parteigenossen auf seinem Anwesen in Neuseeland.
Ein Exemplar aus Dotcoms riesigem Fuhrpark. Er liebte persönliche Nummernschilder, auf denen "God" oder "Mafia" standen.
Bei einer Razzia der US-Behörden 2012 waren die Autos zusammen mit Bargeld, Schmuck und Kunstwerken beschlagnahmt worden. Im April dieses Jahres bekam er Geld und Autos zurück.
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