Leben im Weltraum Warum wir die Mondstadt nicht sehen können
Die Nacht ist kalt. "Willst du nicht langsam mal reinkommen?", drängt ungeduldig die mir Angetraute. Sie versteht das nicht. Der gemeinen Frau geht zumeist der Sinn ab, nachts gegen 1 Uhr im nassfeuchten Gras zu stehen, um leise vor sich hinfluchend mit einem von allen feinmechanischen Hilfsmitteln befreiten Einfachst-Teleskop stundenlang am Firmament herumzurühren.
Aber was für ein erhebender Augenblick das ist, wenn dann Saturn glasklar mit seinen feinen Ringen wie ins Schwarz gestanzt zu sehen ist, erbsengroß nur, aber immerhin: Mit eigenen Augen sieht man ihn am Himmel.
Nicht in schicken Büchern mit bunten Bildern, die letztlich nichts beweisen. Nicht in Filmen, von denen man weiß, dass sie immer echter aussehen als das Original. Nein, zum Zeugen wird man da.
Zum Augenzeugen.
"Toll", sagt Sarah gedehnt und guckt sogar ein bisschen begeistert. "Können wir jetzt schlafen gehen?"
Wären wir verheiratet, wenn sie nicht verstünde, dass ich jetzt noch ein bisschen länger schauen muss? Die Tür fällt ins Schloss, das Teleskop wird mit flottem Schwung geschwenkt. Denn eigentlich ist heute Nacht nicht Saturn das Ziel, aber so etwas sollte man der gemeinen Frau, genetisch bedingt eine Bastion des gesunden, klaren Menschenverstandes und dem Fassbaren eher verbunden als dem eventuell Denkbaren, nicht unbedingt auf die Nase binden.
Denn in der unmittelbaren Nachbarschaft, nur schlappe 380.000 Kilometer entfernt, gibt es etwas zu entdecken: den Mond. Genauer: auf dem Mond.
Der hatte bereits Besuch, und zwar auch von uns: Klar gibt es diesen Kokolores rund um "Amstrong war nie auf dem Mond" und verwandte Verschwörungstheorien. Doch ist das nicht alles billig? Soll das am Ende vielleicht nur ablenken von den wirklich spannenden Fragen?
Denn die Nasa weiß etwas, und das will die uns einfach nicht erzählen
Erstmals ganz öffentlich, berichtete kürzlich die "Prawda", sprachen Nasa-Experten 1996 darüber, dass es auf dem Mond riesige Ruinen gäbe; Gebäude, nicht geologische Formationen. Statt die Öffentlichkeit zu informieren, gab sich die Nasa alle Mühe, fotografische und filmische Beweise für die Existenz dieser Gebäude zu retuschieren. "Es war schwer, die Reaktionen der Öffentlichkeit vorherzusagen", kommentierte dies am 21. März 1996 ein Nasa-Experte im Washingtoner National Press Club, berichtete die "Prawda", "Was wäre passiert, wenn wir den Menschen erzählt hätten, dass es einmal irgendwelche Kreaturen auf dem Mond gab oder noch immer dort gibt?"
Völlig hysterisch hätten wahrscheinlich Millionen von Raumbewegten versucht, die Shuttle-Startrampen in Florida zu stürmen, obwohl jeder Space-Freak weiß, dass die Dinger gar nicht so weit fliegen können. Mal ganz abgesehen von all den Irren, die versucht haben könnten, ihre im Haus gelagerten Sprengstoffreserven für den Bau selbst konstruierter Raketen zu nutzen. Und wer, muss sich da ein verantwortungsbewusster Bürger fragen, räumt dann nachher auf?
Immer dieselben!
Augenzeugen: Aliens könnten bestätigen, dass Apollo 12 auf dem Mond war
Nein, vernünftige Menschen sehen ein, dass dies Geschichten sind, die man der Öffentlichkeit besser vorenthält: Dass zum Beispiel eine hohe Pyramide in etlichen Metern Höhe über dem Mondboden schwebend die Landung von Apollo 12 beobachtete. Später nicht von der Seite der Astronauten wich. Ständig ins Bild schwebte, wenn die armen Hunde versuchten, ihre Arbeit zu tun und Erinnerungsfotos mit der amerikanischen Flagge zu schießen.
Richtiggehend verärgert, berichtet die "Prawda", sei man bei der Nasa gewesen über die Masse an irritierenden künstlichen Objekten. Kennt man selbst ja auch aus dem Urlaub: Da will man schicke Fotos mit Strand, Wellen und Himmel machen, und ständig sind Beton und Barbara aus Braunschweig und Bernd in Ballermann-Laune im Bild. Blöd ist das.
Wahrscheinlich war das eine Art Alien-CNN, oder vielleicht ein Kamerateam von "Expeditionen ins Menschreich": Man kann sich vorstellen, wie Millionen von abstrus gestalteten Aliens schallend (oder meinetwegen telepathisch) lachend vor dem Äquivalent eines Fernsehers sitzen, sich auf die zahlreichen Schenkel schlagen und sich köstlich darüber amüsieren, wie die primitiven stellaren Nachbarn erste Krabbelversuche im All unternehmen. Und das auf nur zwei Beinen!
Willkommen im Hoagland
So was hat wirklich Sexappeal für Lebewesen, die technisch deutlich weiter entwickelt sind: Die gesamte neue Enterprise-Serie um Kapitän Jonathan Archer bezieht ja ihren Witz aus der Tatsache, dass auf diesem primitiven Weltraum-Pott immer irgendwas nicht funktioniert. Und dass die Kiste gerade schlappe Warp fünf fliegt. Zum Brüllen ist das.
Apropos Enterprise: So nennt sich auch die Website von Richard C. Hoagland, in Amerika ähnlich bekannt wie hier Erich von Däniken, und einer der renommiertesten Experten für Ruinen auf dem Mond, Alien-Denkmäler auf dem Mars und andere potenzielle touristische Attraktionen, die uns die Nasa beharrlich verheimlicht, bis die Exklusiv-Verträge für die Pauschalreiseangebote unter Dach und Fach sind.
Hoagland kämpft seit vielen Jahren darum, die Wahrheit endlich unters Volk zu bringen: Der Ex-Journalist, der sich auch Nasa-Berater nennt, seit er auf einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit ergriff, ein Podium zu erklimmen, um diesen Heimlichtuern mal den Marsch zu blasen, ist der wohl weltweit meistzitierte Experte für Perestroika und Glasnost im Space-Tourismus.
Ruinen auf dem Mond, UFOs - sorry: ELOs - in der Umlaufbahn: Auf dem Trabanten boxt der Bär im Kettenhemd. Bei so viel Verkehr ist es ein Wunder, dass die Welt erst jetzt davon erfährt. Oder auch nicht: Denn es gibt einen sehr guten Grund dafür, dass man die Städte nicht sieht. Weiter...
Natürlich weiß er nicht alles, aber niemand weiß mehr als er: Eine zumindest durch archäologische Relikte gesicherte Spur des extraterrestrischen Lebens zieht sich quer durchs Sonnensystem, von unserem freundlich lächelnden Mond bis hinaus in die kalten Regionen der Monde des Saturn. Zahlreiche Kollegen Hoaglands gehen einen Schritt weiter: Sie beobachten seit Jahren einen regen Verkehr auf dem Mond, von und hinaus ins äußere Sonnensystem und überhaupt - bei der Masse an TLDs ("Lunar Transient Phenomena") und ELOs ("Extra-Lunar-Objects") muss es schon richtig verwundern, dass sich die Piloten nicht öfter auf die Erde verirren.
Sorry, kleiner Filmriss: Passiert ja auch die ganze Zeit, und weil da auch die Nasa und andere die Hand drauf haben, wehren sich ja auch ganz bodenständige Bürgerrechtsbewegungen dagegen. Doch zurück zum Mond.
Hoagland: Der Wissen schafft, das sonst keiner hat
Wer da woher kommt, das weiß Hoagland auch nicht, das da aber wer ist, der nicht will, dass wir erfahren, worüber wir zumindest ein wenig wissen sollten, das weiß er: Schuld hat immer die Nasa.
Die manipuliert bis zum heutigen Tag die Fotos und Filme, gibt sich größte Mühe, die teils gigantischen Artefakte auf dem Mond zu verbergen. Unermüdlich rennt Hoagland dagegen an und schafft es so über den Umweg eines Berichtes in der russischen Tageszeitung "Vecherny Volgograd" mit seinen Thesen in die "Prawda", die sie treulich zitiert.
"To boldly go", überschreibt Hoagland seine Website in einer Variation des berühmten Enterprise-Mottos, "where someone has gone before": Die Beweise gibt es Schwarz auf Weiß, und er hat sie alle gesammelt auf seiner Website. Fotos von Ruinen, Spuren im lunaren Sand und Fels, aber auch intakte Baustrukturen, die bis zum heutigen Tag allnächtlich auf uns herabsehen.
Doch wer auch immer da oben sitzt und auf uns herabschaut, der hat nicht mit mir gerechnet: Ich schaue einfach zurück!
Die Nacht ist kalt. Gegen 2 Uhr im nassfeuchten Gras stehend ist mir die Kälte längst die Beine hinauf und unter der Jacke den Rücken hochgekrochen. Wer ein Teleskop besitzt, der weiß, wie da die Augen tränen können: Stück für Stück suche ich sie ab, die Oberfläche des so vertrauten Trabanten. Hat da kurz was aufgeblitzt? Städte, wo seid ihr? Wo spiegelt und bricht sich das Licht in euren so glatt polierten Wänden? Warum sehe ich euch nicht, warum hat euch nie jemand entdeckt von hier unten?
Ich kenne die Antwort, weil ich Hoagland gelesen habe. Ich wusste, dass ich nicht erwarten durfte, mit meinem kleinen Fernrohr zum Augenzeuge zu werden. Denn Otto-Normal-Alien, der Städte baut, die vielleicht Äonen überstehen, uns so weit voraus ist, uns stets beobachtet, ist natürlich nicht dumm. Verbirgt seine Städte geschickt vor unseren Augen, oder folgt vielleicht einfach den architektonischen Moden seiner Zeit.
Die Städte auf dem Mond kann man nicht sehen, weil sie aus Glas sind.
Ist doch logisch.