"Mir ist bekannt, dass leider viel zu viel weggeworfen wird, aber in diesem Ausmaß hab' ich es noch nie erlebt."
Wie du besser mit deinen Lebensmitteln planen kannst, erfährst du hier:
Dieser Beitrag wurde am 08.06.2017 auf bento.de veröffentlicht.
Ein Samstag vor Pfingsten, in einem Supermarkt in Wien. Eine Kundin will einkaufen – und bleibt verwundert vor der Obsttheke stehen. Von unten bis oben sind die Regale mit frischem Obst aufgefüllt. Leuchtend rote Erdbeeren, frische Ananas, alles schön eingepackt in Plastik.
Es sieht aus, als ob der Supermarkt gerade erst öffnet. Tatsächlich ist es zehn Minuten vor Ladenschluss – mit den beiden Pfingstfeiertagen wird der Supermarkt erst am Dienstag wieder öffnen.
Das fragte die Kundin, Nina Brenner, auch einen Verkäufer. Das Foto der Obsttheke und was der Verkäufer antwortet, postet sie auf der Facebook-Seite der Supermarkt-Kette:
Demnach wird das Obst tatsächlich weggeworfen. Es ermäßigt anzubieten, bringe laut dem Verkäufer nichts – es passe nicht zu den Kunden im 1. Bezirk. Der 1. Bezirk ist ein reiches Viertel in der Wiener Innenstadt (Die Presse). Die Logik des Supermarktes: Wohlhabendes Kunden kann man nicht mit Dumping-Preisen konfrontieren, ihnen muss man immer volle Theken bieten.
Nina schreibt, ihr habe es die Sprache verschlagen:
Ihre Einschätzung teilen viele: Knapp 6000 Likes hat der Post in den vergangenen fünf Tagen gesammelt, 1000 Mal wurde er geteilt. In mehr als 380 Kommentaren diskutieren Nutzer die Lebensmittelverschwendung.
Den Vorfall nehme man ernst, heißt es in der Antwort. Aber Lebensmittelhändler seien nun mal in einem "Spannungsfeld": Auf der einen Seite müssen Supermärkte knapp kalkulieren, auf der anderen wollen Kunden aber auch eine große Auswahl.
Merkur arbeite mit der Wiener Tafel und anderen wohltätigen Einrichtungen zusammen, denen die Kette so viel wie möglich übrig gebliebenes Essen weitergebe:
Das Problem betrifft also beide Seiten. Allein in Deutschland landen laut der Umweltorganisation WWF jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll.
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