Verseuchte Werbeanzeigen
Yahoo-Malware macht Rechner zu Bitcoin-Schürfern
Die über Werbeanzeigen auf der Yahoo-Seite verteilte Schadsoftware lässt offenbar die befallenen Computer Bitcoin schürfen - zugunsten der Angreifer. Betroffen sind von dem Angriff ausschließlich Nutzer in Europa.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer auf der CES: Nur Europa ist betroffen
Foto: ROBERT GALBRAITH/ REUTERS
New York - Wer sich über die verseuchten Werbeanzeigen auf der Yahoo-Startseite im Januar Schadsoftware eingefangen hat, dessen Rechner könnte jetzt im Hintergrund als Geldmaschine arbeiten - für die Angreifer. Laut einem Bericht des "Guardian" führen die Computer der Opfer nach dem Angriff ohne Wissen der Nutzer eine Bitcoin-Mining-Software aus.
Die niederländische Sicherheitsfirma Fox-IT hatte den Angriff über die Werbeanzeigen aufgedeckt und in ihrem Firmenblog darüber berichtet. Die Rede war dabei von geschätzten 300.000 Besuchern und somit etwa 27.000 Infizierungen pro Stunde. Am stärksten betroffen seien Nutzer in Frankreich, Großbritannien und Rumänien.
Die Sicherheitsfirma Light Cyber gab daraufhin ebenfalls eine Mitteilung heraus: Ein Teil der ausgelieferten Schadsoftware soll die Rechnerleistung der infizierten Geräte dazu nutzen, Bitcoins zu erzeugen. Fox-IT hatte im Firmenblog bereits gewarnt, die "Urheber der Attacke sind unbekannt, aber sie sind eindeutig finanziell motiviert und haben ihre Dienste anderen Akteuren angeboten".
Yahoo hat eingeräumt, dass über seine Webseiten Schadsoftware verbreitet wurde, betroffen seien allerdings ausschließlich Nutzer in Europa. Auch Macs und mobile Geräte sind laut dem Konzern verschont geblieben. Konkrete Zahlen von Betroffenen nannte das Unternehmen nicht. Yahoo versicherte, die Schadprogramme seien rasch entfernt worden.