Web-Tipps für die Apokalypse So überleben Sie den Weltuntergang

Überlebens-App iSurvival: Feuer machen ohne Streichhölzer
Foto: SPIEGEL ONLINEDas Ende ist nah, so viel ist ja klar. Jedenfalls wenn man den Maya-Miesepetern glaubt. Ginge es nach ihnen, wird am 21. Dezember 2012 die Welt untergehen. Wie und um wieviel Uhr Schluss ist, haben sie nicht vermerkt. Nur das Datum hinterließen uns die mittelamerikanischen Ureinwohner. Für mehr hat es offenbar nicht gereicht.
Und so kursieren seit Monaten Tipps im Web, wie man die Apokalypse - und vor allem die Zeit danach - überlebt. Manche Autoren beschränken sich auf Packlisten, andere widmen dem Thema ganze Webseiten oder drehen Erklärvideos. Zum Glück sind die Überlebenstipps nur selten ernst gemeint. Ein gründliches Studium empfiehlt sich trotzdem. Vorsichtshalber.
Meteoritensturm, Alienangriff oder Zombieattacke: Hier sind die besten Anleitungen zum Überleben nach dem Ende der Welt.
Warum man das Internet ausdrucken sollte
Etliche Blogger und Nachrichtenseiten haben sich daran versucht, Anleitungen zu schreiben, wie man die Apokalypse überleben kann. Logisch, dass es dazu ein Wiki gibt. In dem findet man unter anderem folgenden Hinweis: Legen Sie Vorräte für 90 Tage, reichlich Diesel samt passender Fahrzeuge und Verbandszeug zurück.

Benzin-Hamsterkäufe: Sprit für die letzten Tage der Menschheit
Foto: Julio Cortez/ APGanz besonders sollte man freilich den Tipp beherzigen, wichtige Webseiten und Überlebensanleitungen rechtzeitig auszudrucken. Das Web dürfte nämlich nach dem Ende nicht mehr funktionieren.
Geld, Gold und Knäckebrot
Bei der "Huffington Post" scheint man dagegen zu fürchten, dass das Ende der Welt womöglich nicht mit dem Ende aller Sorgen einhergehen wird. So hat sich das Online-Magazin ausführlich mit dem Thema beschäftigt: Wie bringe ich mein Geld vor dem Weltuntergang in Sicherheit? Die befragten Experten kommen zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass man vorher seinen Schulden begleichen sollte.

Gold: Immer eine sichere Sache, auch, wenn die Welt untergeht
Foto: JO YONG-HAK/ REUTERSDie übrigen Tipps sind naheliegend: Besorgen Sie Bargeld, legen Sie Erspartes in Edelmetallen an und investieren Sie den Rest in Vorräte. Aber das macht man so kurz vor den Weihnachtsfeiertagen sowieso (bis auf das mit den Goldbarren vielleicht). Auch wenn die Welt nicht untergeht, werden viele Geschäfte ja bald tagelang geschlossen sein.
Die letzte App braucht kein Handynetz
So lange man noch eine Möglichkeit hat, den Akku aufzuladen, sollte man nicht auf die Dienste seines Smartphones verzichten. Spezialisierte Apps können ein Hort der Weisheit sein. So wie iSurvival , eine App in der mehrere Überlebenshandbücher der US-Army zusammengefasst sind. Die erklären beispielsweise, wie man im Wald sauberes Wasser findet oder ohne Streichholz ein Feuer entzündet. Man könnte sich natürlich auch noch schnell ein Buch kaufen. Das hält nach dem Ende der Stromversorgung vermutlich länger durch.

Here-Maps von Nokia: Rechtzeitig offline abspeichern
Foto: SPIEGEL ONLINEVon der oft vorgebrachten Idee, Apps für soziale Netzwerke mitzunehmen oder sich bei der Orientierung auf Google Maps zu verlassen, ist abzuraten. Wenn das Internet nicht mehr funktioniert, sind diese Apps nur nutzlose Speicherplatzfresser. Offline taugen nur Navi-Apps, die ihre Karten auf dem Handy speichern können: Skobblers Forever Map , Navigon , Tomtom und Nokia zum Beispiel. Aber bitte nicht vergessen, die möglicherweise benötigten Karten rechtzeitig aufs Handy zu laden. Und Vorsicht: Verkehrsblockaden durch liegengebliebene Autos werden nach der Apokalypse vermutlich nicht mehr aktuell angezeigt.
Superkleber heilt alle Wunden
Darüber, was man sonst so alles braucht, um den letzten Tag zu überleben, herrscht im Web Uneinigkeit. Die Website survivetheapocalypse.net geht das Thema pragmatisch an, liefert eine Liste , die Dinge wie Wollsocken, Angelschnur und ein Klappmesser aufführt. Im Grunde ist das nicht mehr als ein Leitfaden für eine Woche auf dem Campingplatz - abgesehen von dem Rat, sich eine Waffe zu besorgen.
Sehr viel konkreter ist Fox News die Frage angegangen und hat eine Liste wichtiger Ausrüstungsgegenstände samt Preisen zusammengestellt. Demnach kostet das Überleben der Maya-Apokalypse 441 Dollar (335 Euro). Viel bekommt man dafür nicht, aber Wichtiges. Einen luxuriösen Campingkocher beispielsweise, der auch Akkus auflädt, einen Kunststoffsack als Waschmaschinenersatz und vor allem ein "Pandemie-Schnellset" samt Kunststoff-Overalls und und Haarnetzen.

Schutzanzüge: Laut "Fox News" Handgepäck für die Apokalypse
Foto: Julian Stratenschulte/ dpaDem Tech-Blog Mashable hingegen scheint nur eines wichtig: Das iPhone muss vor drohenden Gefahren geschützt werden. Dass man auch mit geringem finanziellem Aufwand überleben kann, zeigt dagegen der Autor Tom Price mit seinem Aufsatz "Wie man die Apokalypse mit 20 Dollar und dem Zeug in seiner Wohnung übersteht ". Er empfiehlt unter anderem eine Tube Superkleber, um kleine Wunden zu flicken. Und wem das alles nicht reicht, dem sei ein Blick auf Amazons Zombie-Vorbereitungsset empfohlen. Die meisten der dort aufgelisteten Dinge kann man auch ohne Zombies gut gebrauchen. Abgesehen von der Neopren-Totenschädelmaske und der Kevlar-Unterwäsche vielleicht.
Überleben im Porno-Bunker

Vivos-Luxusbunker: "Lebensversicherung für die nächste furchtbare Katastrophe"
Foto: AFP/ Vivos GroupWährend sich manche Apokalypse-Fanatiker enge, kleine, dunkle Bunker in den Garten gebaut haben, sorgen einige Wohlhabende Angsthasen mit edlen Rückzugsplätzen dafür, dass sie einen guten Blick auf die Welt nach der Katastrophe haben. Das Online-Immobilienmagazin "Curbed " hat Informationen und Bilder von einigen der schönsten, größten und teuersten Bunker der Welt zusammengetragen.
Es gibt beispielsweise edel umgebaute ehemalige Militärbunker, bunkerbestückte Villen und Neubauprojekte wie die Vivos-Bunker mit "Lounge Areas" und Zahnarztpraxis oder das Survival Condo , ein zu Luxus-Bunkerwohnungen umgebautes Atomraketensilo. Pech für Spätentschlossene Millionäre: Letzteres ist bereits ausverkauft.
Nicht rechtzeitig fertig geworden ist dagegen das verwegene Bunkerprojekt eines kalifornischen Nacktfilm-Unternehmens . Deren Porno-Bunker sollte 1500 Personen Schutz bieten. Dort sollten Darsteller, Mitarbeiter und ausgewählte Kunden es sich nach dem Ende der Welt bei Tabledance und Bier aus der integrierten Mini-Brauerei gutgehen lassen.
Viel Mayonnaise
Wenn alle vom Ende aller Tage sprechen, darf John Hodgson nicht fehlen. Der Schauspieler ist als Werbefigur berühmt geworden. In Apples Mac-vs.-PC-TV-Spots stellte er lange den PC dar, gab der Figur mit seinem Humor eine liebeswerte Tragik, heute gastiert er unter anderem in Jon Stewarts "Daily Show". Jetzt hat er - angeblich nicht ganz freiwillig - ein Video gedreht, in dem auch er Tipps zum Überleben des Weltuntergangs gibt. Schön anzusehen aber bitte: nicht ernst nehmen .