Copilot fürs Betriebssystem Microsoft baut künstliche Intelligenz in Windows ein

Auf der Entwicklerkonferenz Build kündigt Microsoft neue KI-Funktionen an. ChatGPT soll künftig aktuellere Antworten geben. Und Windows bekommt einen intelligenten Assistenten.
Der »Windows Copilot« in Windows 11: Plug-Ins erweitern den Funktionsumfang

Der »Windows Copilot« in Windows 11: Plug-Ins erweitern den Funktionsumfang

Foto: Microsoft

Nachdem Microsoft die künstliche Intelligenz (KI) von ChatGPT in seine Suchmaschine Bing eingebaut hat, vollführt der Konzern jetzt dasselbe Kunststück in umgekehrter Richtung und baut Bing in ChatGPT ein. Auf der Entwicklerkonferenz Build, die am Dienstag in Seattle und im Web startete, kündigte Microsoft-Manager Yusuf Mehdi an, Microsofts Suchmaschine werde künftig als »Standard-Sucherlebnis« in den Chatbot der KI-Forschungsfirma OpenAI integriert. ChatGPT können dadurch »zeitnähere und aktuellere Antworten« liefern. Zudem könne das System seine Antworten nun mit Informationen aus dem Web begründen und darüber hinaus zu vertiefenden Informationen verlinken.

Der Softwarekonzern räumt damit potenziell eine Schwachstelle von ChatGPT aus dem Weg, die das System schon lange plagt: Sein veralteter Wissensstand. Die KI ist mit Daten trainiert worden, die längst veraltet sind, wie es selbst offen zugibt. Fragt man ChatGPT etwa nach dem Sieger des Super Bowl 2023, dass ihm keine »Echtzeitdaten oder Informationen« über Ereignisse vorliegen, »die nach meiner letzten Aktualisierung der Trainingsdaten im September 2021 eingetreten sind.«

Plug-Ins für die KI

Microsoft macht Bing zur Standard-Suchmaschine in GPT

Microsoft macht Bing zur Standard-Suchmaschine in GPT

Foto: Microsoft

Für Anwenderinnen und Anwender, die das kostenpflichtige Angebot ChatGPT Plus abonniert haben, soll die Bing-Integration bereits ab heute verfügbar gemacht werden. Nutzer der kostenlosen Variante sollen die Suchmaschine »bald« verwenden können, indem sie in ChatGPT ein Plug-in aktivieren.

Diese Erweiterungen sind aus Microsofts Sicht offenbar sowieso der Weg zum Erfolg. So kündigte das Unternehmen an, gemeinsam mit OpenAI ein Ökosystem für KI-Plug-Ins schaffen zu wollen. Diese sollen sowohl in ChatGPT als auch in Bing, Microsoft 365 und Windows verwendet werden können. Entsprechende Softwaremodule von Expedia, Kayak, TripAdvisor und anderen sollen den Anfang machen und etwa die Reiseplanung per Chatbot ermöglichen.

Ein Copilot für Windows

Nach dem »Microsoft 365 Copilot«, der Microsofts Office-Programme um KI-Fähigkeiten erweitern soll, kündigte das Unternehmen heute den »Windows Copilot für Windows 11« an. Er soll Anwenderinnen und Anwendern unter anderem helfen, die Funktionen ihres PCs mit Spracheingaben zu steuern. Statt tief in die Systemsteuerung einzusteigen, soll man dem System etwa den Auftrag geben können: »Passe die Einstellungen so an, dass ich mich konzentrieren kann«.

Überdies soll das System Anfragen verarbeiten können, wie man sie bereits aus Bing Chat kennt. Als Beispiel wurde genannt: »Hilf mir einen Angelausflug zu planen«. Dabei soll die KI hier auch Daten aus lokal installierten Apps sowie Infos aus dem Web verwenden können.

Damit Nutzerinnen und Nutzer jederzeit darauf zugreifen können, soll der Windows Copilot als Seitenleiste neben dem Arbeitsbereich angedockt werden können – sobald er verfügbar ist. Eine Vorabversion hat Microsoft für Juni und ausschließlich für Windows 11 in Aussicht gestellt.

mak

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