Open-Source-Software Microsoft kauft GitHub für 7,5 Milliarden Dollar
Die größte Plattform zur gemeinschaftlichen Software-Entwicklung gehört jetzt Microsoft. Mit der Übernahme will das Unternehmen letztlich seine Cloud-Dienste weiter stärken.
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Foto: Drew Angerer/ AFPNach der Übernahme des Karrierenetzwerks LinkedIn 2016 ist es der nächste milliardenschwere Deal für Microsoft: Das Unternehmen aus Redmond kauft GitHub, für 7,5 Milliarden Dollar in Form von Microsoft-Aktien. Die Plattform ist die mit Abstand größte ihrer Art zur kollaborativen Entwicklung von Open-Source-Software. Microsoft wird damit oberster Verwalter von 85 Millionen Software-Projekten von 28 Millionen Entwicklern aus aller Welt.
Nach Angaben von Microsoft soll die Übernahme bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, sofern die Kartellbehörden zustimmen. GitHub wird unabhängig operieren, Entwickler würden weiterhin die Programmiersprachen, Werkzeuge und Betriebssysteme ihrer Wahl benutzen und ihren Code auf jedem Gerät und bei jedem Cloud-Anbieter einsetzen.
Microsoft-Chef Satya Nadella schrieb in einem Blogpost, er wolle den - zum Teil kostenpflichtigen - Einsatz von GitHub in Unternehmen vorantreiben und dabei auch die eigene Cloud-Infrastruktur anbieten, in der neue Software eingesetzt werden kann. Azure, die Cloud-Plattform von Microsoft, gehört zu den wichtigsten Geschäftsbereichen des Unternehmens. Darüber hinaus will Microsoft die Übernahme nutzen, um die eigenen Entwicklungswerkzeuge bekannter zu machen.
Konkurrent GitLab gratulierte frühzeitig
Rund 1000 Microsoft-Mitarbeiter tragen schon selbst zum Code-Bestand auf GitHub bei, damit ist Microsoft einer der größten Zuträger der Plattform. Unter der Führung von Nadella hat sich das Unternehmen verstärkt der Open-Source-Bewegung angenähert und ist unter anderem 2016 zu einem der wichtigsten Förderer der Linux Foundation geworden.
Konkurrent GitLab veröffentlichte einige Stunden vor der Bekanntgabe der Übernahme Zahlen, nach denen es eine zehnfach höhere Zahl an Uploads von Projekten auf die eigene Plattform beobachte als gewöhnlich. Diese können als Protest von Entwicklern interpretiert werden, die ihre Projekt von GitHub abziehen, weil sie Microsoft als neuen Besitzer der Seite nicht akzeptieren.
GitLab gratulierte GitHub und Microsoft aber auch - ebenfalls noch vor der offiziellen Bekanntgabe des Deals - und schrieb in seinem Blog von einem Beleg "für den wachsenden Einfluss der Software-Entwickler in der Welt". Den hat jedoch bisher niemand so schön zum Ausdruck gebracht wie der damalige Chef von Microsoft, Steve Ballmer, im September 2000:
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