Augmented-Reality Microsoft meldet Patent für Gadget-Brille an

Forschungs-Cyberbrille eines Fraunhofer-Instituts: Bald auch von Google und Microsoft
Foto: IOFWenn viele Unternehmen gleichzeitig in dieselben Gefilde vorstoßen, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich lohnt hinzuschauen. Aktuell gilt das vor allem für eine neue Art von Gadget, die Google mit seinem Projekt "Glasses" aus der Science-Fiction in die Realität zu holen verspricht. Ein jetzt veröffentlichter Patentantrag aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass auch Konkurrent Microsoft in Richtung einer digitalen Brille denkt, von der die Informationen eines Smartphones direkt vor die Augen gebracht werden.
TechCrunch beschreibt Microsofts Pläne als "etwas weniger ambitioniert". Das Unternehmen fokussiere mehr auf einen bestimmten Zweck. Anders als bei Googles omnipräsenter Brille, die wir nach Vorstellung des Konzerns fast dauerhaft tragen sollen und damit unser Leben aufzeichnen können, beschreibe Microsofts bestimmte Situationen, für die das Gadget geeignet sei. Unter anderem führt der Patentantrag Live-Events wie Konzerte oder Sportveranstaltungen auf.
Statt des Smartphones, das den Nutzer letztlich von dem ablenkt, was etwa auf dem Spielfeld passiert, könnten zusätzliche Informationen zum Spiel durch die angedachte Brille dargereicht werden. So könnte man sich Wiederholungen von Spielmomenten anschauen, sich Zusatzinformationen wie etwa die Fluggeschwindigkeit eines Balls beim Baseball anzeigen lassen oder Spielstände aus parallel stattfindenden Veranstaltungen nachlesen. Auch könnte die Brille mit bestehender Microsoft-Hard- und Software verknüpft werden, so TechCrunch, etwa Xbox oder Kinect.
Australische Firma arbeitet ebenfalls an Brillen-Prototyp
Wer die Cyber-Brille jetzt noch für albern hält oder ihre Anwendungsmöglichkeiten nicht sieht, der möge sich einige Jahre zurückerinnern in eine Zeit, als wir uns nicht hätten vorstellen können, welche Rechenkraft wir heute in unserer Hosentasche mit uns herumtragen. Zudem sind Google und Microsoft, die beiden Riesen, die sich eine Schlappe durchaus leisten könnten, nicht allein mit ihren großen Plänen für das nächste große Gadget.
Auch eine australische Firma, Explore Engage, hat in den letzten Jahren zwei Millionen australische Dollar (umgerechnet etwa 1,6 Millionen Euro) in die Entwicklung einer Augmented-Reality-Brille investiert, berichtet aktuell der "Sydney Morning Herald" . Das Blatt betont den Unterschied zwischen Googles Projekt, bei dem der Nutzer auf einen Bildschirm in seinem peripheren Sehfeld schauen müsse, und dem Prototyp von Explore Engage, der digitale Informationen direkt über das legt, was der Nutzer sieht.
Der "Herald" beschreibt noch weitere Gadget-Vorhaben dieser Art. Da kommt also was auf uns zu. Von Seiten Googles übrigens 2014, für dann ist die Markteinführung für die breite Masse geplant. Bisherige Tester der Fotos schießenden und Videos aufnehmenden Brille waren noch etwas irritiert, bestätigten aber im Grunde das Potential, das sich das Unternehmen ausmalt.