Netzwelt-Ticker Abzocke per Anruf, Xbox-Musikdienst, Mini-iPad

Telefon-Abzocke (Symbolbild): Betrüger geben sich als IT-Experten aus
Foto: Arne Dedert/ dpaViele Angestellte freut es, wenn sich jemand aus der IT-Abteilung meldet. Denn meistens gibt es ein Problem, das der Anrufer lösen soll. Manchmal ist es jedoch auch der Anruf, der überhaupt erst Ärger macht. Von derartigen Fällen berichtete am Mittwoch die amerikanische Federal Trade Commission (FTC), eine US-Behörde für Verbraucherschutz. Ihren Angaben zufolge sind in den vergangenen Jahren rund um den Globus Tausende Personen auf Betrüger reingefallen, die sich am Telefon als Sicherheitsexperten ausgaben. Allein in den USA sind der FTC 2400 Opfer bekannt.
Die Masche der Betrüger sei es gewesen, vor allem aus indischen Callcentern unaufgefordert bei Personen in englischsprachigen Ländern anzurufen, im Namen bekannter Firmen wie Microsoft, Dell und McAfee, berichtet die FTC. Hatten sich die Anrufer so das Vertrauen ihrer Gesprächspartner erschlichen, redeten sie ihnen ein, Schadsoftware habe ihre Computer befallen. Dafür wiesen sie die Nutzer zum Beispiel auf Fehler- und Warnmeldungen des "Windows Event Viewer" hin, die angeblich einen Virenbefall dokumentieren würden. "Ars Technica" zitiert dazu einen beispielhaften Gesprächsverlauf - unter der Überschrift "Wie ein schlechter Bollywoodfilm".
Nun wollten die Techniker neben der schlechten auch eine gute Nachricht überbringen, immerhin gaben sie sich als Fachleute aus: Für 49 bis 540 Dollar boten sie an, die infizierten Computer wieder zu säubern. Zahlreiche verunsicherte Nutzer gaben ihnen daraufhin virtuell Zugang zu ihren Rechnern. Dort lösten die Anrufer dann das Problem, das es eigentlich nie gab. Sechs verschiedene Betrügerringe sollen an der Abzocke beteiligt gewesen sein. Die FTC geht jetzt gegen sie vor .
"Xbox Music" startet zeitgleich mit Windows 8
Microsoft will am 26. Oktober, dem Erscheinungstag von Windows 8, auch "Xbox Music" starten, berichtet "The Verge" . Ähnlich wie bei Spotify soll es Bezahlvarianten des Musikstreaming-Dienstes geben, aber auch eine kostenlose Version mit Werbung. Microsofts Cloud-Angebot SkyDrive werde es Nutzern ermöglichen, ihre Musik und Playlisten online zu speichern. Zunächst soll "Xbox Music" für die Xbox 360, für Windows-Phones und für Windows 8 erscheinen, Apps für iOS und Android könnten später folgen.
Auf der Spielemesse E3 hatte Microsoft im Juni angekündigt, dass "Xbox Music" über 30 Millionen Lieder bietet - deutlich mehr als der Zune-Musikdienst . Kunden von Zune sollen laut dessen Website künftig zu "Xbox Music"-Kunden werden . Ein Screenshot von "Xbox Music", ebenfalls von der E3, zeigt übrigens eine Freundesliste an prominenter Position. Microsoft scheint also auf das Vernetzen mit anderen Musikliebhabern zu setzen.
Gerüchte ums Mini-iPad
In Asien soll bei Apple-Zulieferern bereits die Produktion eines neuen iPad mit kleinerem Display gestartet sein, will das "Wall Street Journal" erfahren haben. Nach Information der Zeitung hat das Tablet ein 7,85 Zoll großes Display, damit wäre es etwas größer als Amazons Kindle Fire HD, der am 25. Oktober in Deutschland auf den Markt kommt. Die Auflösung des neuen Geräts soll mit 1024 mal 768 Pixeln geringer sein als die des aktuellen Modells.
Apple hat die Meldungen zum Mini-iPad bisher natürlich nicht bestätigt. So sind auch die im Netz kursierenden Veröffentlichungsdaten Spekulation. Das US-Wirtschaftsmagazin "Fortune" meldete bereits am Montag als "Gerücht", ein Apple-Investor habe mitbekommen, dass das Gerät am 17. Oktober präsentiert werde, die Presseeinladungen sollen eine Woche vorher verschickt werden. Kaufen könne man das Mini-iPad angeblich ab dem 2. November.
Auch das noch:
- Foursquare meldet den ersten Check-In auf einem anderen Planeten . Aber keine Sorge: Es ist nur der Mars-Roboter Curiosity.
- Wer vergessen hat, um was es in sechs Staffeln "Lost" überhaupt ging, kann seine Erinnerung mit einer riesigen Infografik auffrischen . Bei "Lostalgic" lässt sich jeder Dialog nachlesen.
- Mojang, die Spielefirma von "Minecraft"-Macher Markus Persson, präsentiert Bilder ihrer Büroräume . Und nein, dort ist nicht alles eckig.